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Boom in Osteuropa

 
     
 
Berliner Versprechen

Berlin - Die Bundesregierung geht davon aus, daß weiterhin ungefähr 300 000 Angehörige der deutschen Minderheit in der Republik Polen leben. Das geht aus der Antwort der Parlamentarischen Staatssekretärin im Innenministerium, Ute Vogt (SPD), auf eine Bundestagsanfrage des CDU-Abgeordneten Marschewski hinsichtlich der Bewertung der polnischen Volkszählungsergebnisse des letzten Jahres hervor. Neben den 152 900 Personen, die sich damals zu ihrer deutschen National
ität bekannten, sei ein "nicht unbeträchtlicher Teil" der 287 500 Doppelstaatler sowie der 173 200 selbsterklärten "Schlesier" hinzuzurechnen. Insgesamt ergebe das eine Zahl, so Vogt, die die Bundesregierung auch "ihrer bisherigen Förderpolitik zugrunde gelegt" habe. Zu einer weiteren Verringerung der Hilfen sieht die rot-grüne Regierung deshalb angeblich "keine Veranlassung".

 

Deutsche Opfer

Walpach - Am 4. Oktober wurde auf dem Friedhof im kroatischen Walpach (Valpovo) ein Denkmal für die Opfer eines jugoslawischen Vernichtungslagers für Deutsche enthüllt. In dem slawonischen Lager waren vom Mai 1945 bis Mai 1946 etwa 3000 Frauen, Kinder und alte Menschen aus der deutschen Volksgruppe interniert. Zwischen 1000 und 2000 kamen um.

 

Barocke Sakralbauten

Schwerin - Das "Schleswig-Holstein-Haus" in Schwerin zeigt vom 14.10.-30.11. eine Ausstellung über das reiche architektonische Erbe der litauischen Hauptstadt Wilna. Die Präsentation von Fotos von Kestutis Stoskus trägt den Titel "Barocke Sakralarchitektur in Wilna: Verfall und Erneuerung".

 

Neue Zeitschrift

München - Das "Haus des Deutschen Ostens" (HDO) hat die Erstausgabe eines HDO-Journals veröffentlicht. Die gut 30 Seiten starke Zeitschrift dokumentiert in Artikeln und Terminübersichten die kulturpolitische Arbeit der seit über drei Jahrzehnten bestehenden Münchner Einrichtung. Darüber hinaus soll sie nach Aussage des HDO-Direktors Dr. Ortfried Kotzian "ein Forum der Information und der Diskussion" sein. Im ersten Heft finden sich u. a. Beiträge über ein "Zeitzeugenseminar", deutsche Spuren in der kroatischen Stadt Esseg (Osijek) sowie über eine Seminarreihe zur Lage deutscher Minderheiten in den EU-Beitrittsländern (Kontakt: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München, Tel.: 089/449993-0).

 

Massenhaft Falschgeld

Wien - In Wien trafen sich im September Kriminalexperten aus verschiedenen europäischen Staaten, um über eine konzertierte Falschgeldbekämpfung zu beraten. Der bei seiner Einführung als fälschungssicher bezeichnete Euro wird mittlerweile massenhaft nachgemacht, wobei Kriminelle in Bulgarien oder Rumänien eine unrühmliche Führungsrolle spielen. Den deutschen Polizeibehörden bereitet vor allem die gute Qualität der Blüten Sorge. Der Leiter der Falschgeldstelle beim Bayrischen Landeskriminalamt, Eduard Liedgens, erklärte, "daß die Fälscher heute in der Lage sind, sämtliche gängigen Sicherheitsmerkmale so nachzuahmen, daß der Laie keine Chance mehr hat, echt von falsch zu unterscheiden". Die Experten waren sich in Wien darüber einig, daß die erheblichen Unterschiede in der europäischen Strafgesetzgebung beseitigt werden müßten, um den Tätern keine Schlupflöcher zu lassen. So sei in einigen Staaten das Abhören von Telefonen oder das Einsetzen verdeckter Ermittler nicht zugelassen. Die bulgarischen Behörden klagen darüber, daß laut nationalem Gesetz die Vorbereitung zur Falschgeldherstellung noch keine Straftat ist.
 
     
     
 
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