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Ein Bild hat in der Welt ein vollkommen eigenständiges Dasein", hat Ute Brinckmann-Schmolling einmal gesagt. "Es ist ein Gefüge von Farben und Formen, die es in Spannung zueinander zu setzen gilt, damit es ein unverwechselbares Ganzes wird." Unverwechselbar ist denn auch die Bilderwelt der Künstlerin, die am 8. Mai ihren 75. Geburtstag in Darmstadt begehen kann. Wer sich davon überzeugen möchte, der kann das auf einer Ausstellung, die vom 8. Mai bis 15. Juni in der Galerie N.E. (Norbert Ebert), Dieburger Straße 150, 64287 Darmstadt, zu sehen ist. Gezeigt werden Bilder aus fünf Jahrzehnten neue, gegenstandslose Arbeiten stehen solchen aus frühen Jahren gegenüber. Alle vereint sie das Motto der Ausstellung: Linien bewegen. "Die Linie", so Ute Brinckmann-Schmolling, "kann Kompositionselement sein, Grenzlinie, Trennlinie, Eingrenzung (etwa von Farbflächen), Abgrenzung , Zeichen, Mitteilung, Ortsbestimmung, aber auch Ausdruck für Stimmungen, Gedanken, Gefühle. Linien bewegen."
Das Licht der Welt erblickte Ute Schmolling 1924 in Insterburg. In Königsberg studierte sie an der Kunstakademie bei Prof. Eduard Bischoff. Der Zweite Weltkrieg verschlug sie zunächst nach Elmshorn, wo sie freischaffend tätig war. 1950 zog sie nach Frankfurt/Main; dort fand sie wichtige Anregungen bei dem Graphiker Wilhelm Heise, der von 1937 bis 1943 an der Königsberger Kunstakademie gelehrt hatte und nun an der Städelschule wirkte. Ute Schmol-ling schuf in diesen Jahren Bildteppiche, Mosaiken, Sgrafitto und Resopalmalereien; auch erhielt sie öffentliche Aufträge des Landes Hessen und der Stadt Frankfurt. Immer wieder experimentierte die Insterburgerin mit den verschiedensten Techniken; Holz- und Linolschnitte, Siebdrucke und Lithographien entstanden. Studienaufenthalte führten sie nach Paris, Holland und Italien. Gemeinsam mit ihrem Mann, dem Bildhauer Helmut Brinckmann, fand sie in Darmstadt schließlich eine neue Wirkungsstätte.
Ute Brinckmann-Schmolling ist Mitglied der "Neuen Darmstädter Sezession" und der Künstlergilde Esslingen. Für ihre Bilder, die bereits auf vielen Ausstellungen im In- und Ausland zu sehen waren und in Museen gezeigt werden, wurde sie mit Preisen, so 1991 mit der Silbermedaille Premio Agazzi, Italien, ausgezeichnet.
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