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Boom in Osteuropa

 
     
 
Auftragsmord

Sofia - Während der mutmaßliche Mafia-Mord am deutschfreundlichen serbischen Ministerpräsidenten Djindjic auch hierzulande für Empörung sorgte, fand der Auftragsmord am bulgarischen Geschäftsmann Ilia Pawlow kaum Erwähnung. Der 42 Jahre alte Pawlow wurde am 7. März von einem Scharfschützen mit einem Schuß ins Herz ermordet. Der vor allem im Energie- und Tourismusbereich tätig gewesene Unternehmer galt als reichster Mann seines Landes und trat politisch als Geldgeber für den jetzigen Regierungschef und Ex-König Simeon Saxecoburggotski (von Sachsen-Coburg) in Erscheinung. Wie Djindjic soll auch der frühere bulgarische Spitzensportler und Schwiegersohn
eines kommunistischen Geheimdienstgenerals in mafiöse Aktivitäten verstrickt gewesen sein. Getötet wurde er einen Tag nach seiner Zeugenaussage im Prozeß um den Auftragsmord am postkommunistischen Ministerpräsidenten Andrej Lukanow im Jahre 1996.

 

Ausbildung beendet

Budapest - Auf dem ungarischen US-Stützpunkt Taszár hat kürzlich die erste Gruppe von knapp 60 Exil- Irakern ihre Ausbildung für einen Einsatz in der Heimat abgeschlossen. Eine zweite Freiwilligengruppe, die Anfang März im Lager eintraf, umfaßt 26 Personen.

 

Unterstützung Kroatiens

Straßburg - Der CSU-Politiker Bernd Posselt hat sich für sofortige EU-Beitrittsverhandlungen mit Kroatien ausgesprochen. Nachdem die kroatische Regierung Ende Februar in Athen der griechischen EU-Ratspräsidentschaft ihr offizielles Beitrittsgesuch überreicht hatte, erklärte der außenpolitische Sprecher der CSU im Europaparlament: "Dieses mitteleuropäische Land ist mindestens so beitrittsreif wie die derzeitigen offiziellen Kandidatenländer."

 

CEFTA vor dem Aus

Laibach - Fünf Staaten kündigten am 6. März bei einem Treffen in der slowenischen Hauptstadt Laibach ihren baldigen Austritt aus der Zentraleuropäischen Freihandelszone (CEFTA) an. Dieser Schritt der anstehenden EU-Mitglieder Slowenien, Tschechien, Slowakei, Ungarn und Polen kam erwartungsgemäß. Für die 1992 durch die Tschechoslowakei, Polen und Ungarn gegründete Organisation könnte er allerdings das Ende bedeuten. Viele Beobachter glauben, daß die CEFTA den verbleibenden Mitgliedern Kroatien, Rumänien und Bulgarien allenfalls als Gremium zur wirtschaftspolitischen Flankierung der eigenen EU-Beitrittswünsche dienen könnte.

 

Patriotismus-Studie

Prag - Das Meinungsforschungszentrum des Soziologischen Instituts in Prag legte die Ergebnisse einer großangelegten Umfrage über das Nationalbewußtsein der Tschechen vor. Wie "Radio Prag" berichtete, sind demnach zwei von drei männlichen Einwohnern bereit, ihr Vaterland mit der Waffe in der Hand zu verteidigen. 75 Prozent bekundeten ihre Zufriedenheit darüber, gerade in diesem Teil Europas zu leben. Als bedeutendste Persönlichkeiten der Landesgeschichte nannten die Befragten den ersten tschechoslowakischen Präsidenten Tomas Garrigue Masaryk, Kaiser Karl IV., den Theologen und Pädagogen Johann Amos Comenius (latin. aus tschech. Komensky), Vaclav Havel und Jan Hus, der zugleich als "größter Nationalheld" bewertet wird. Interessant ist außerdem die Feststellung der Prager Wissenschaftler, daß der Nationalstolz der Tschechen in Böhmen deutlich ausgeprägter erscheint als bei den Mährern, die sich stärker mit ihrem jeweiligen Wohnort identifizieren.
 
     
     
 
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