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Es ist fast, als ob man heimlich durch ein Schlüsselloch blickt, um etwas ganz Privates eines anderen Menschen zu erfahren. Briefe eines Prominenten zu lesen, hat immer ein wenig von Voyeurismus. Man hofft, mehr zu erfahren über einen fremden Menschen, über seine Vorlieben, seine Gedanken, seine Stimmungen. Meist sind sie nicht geschrieben worden, um einem größeren Publikum kenntlich gemacht zu werden. Um so informativer sind diese Briefe schließlich. E.T.A. Hoffmann hätte es sich gewiß nicht träumen lassen - so sehr er auch von seinem Talent überzeugt war -, daß eine Staatsbibliothek einst seine Briefe sammeln und gar veröffentlichen würde. 15 Briefe, ein Opernmanuskript ("Undine") sowie Auszüge aus dem unvollendet gebliebenen "Roman des Freiherrn von Vieren" sind nun in einem kleinen Band, kommentiert von Jörg Petzel, erschienen. Ein wunderbares Vergnügen für alle Hoffmann-Verehrer.
Jörg Petzel: "E.T.A. Hoffmann - ,... daher will ich meiner Schreibelust auch künftig ganz rücksichtslos nachgehen ", Autographe aus dem Bestand der Staatsbibliothek zu Berlin, Band 22, 64 Seiten, Klappbroschur, 10 Euro. |
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