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Britische Seestreitkräfte

 
     
 
In einer Bucht vor der jütländischen Küste findet am 31. Ma 1916 die einzige große Seeschlacht des Ersten Weltkrieges zwischen deutschen un britischen Seestreitkräften statt. Trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit fügt die deutsche Marine den Briten hohe Verluste zu. Gleichwohl kann sie die Seeherrschaft de Royal Navy nicht brechen.

Als sich die Gesamtkriegslage der Mittelmächte in der ersten Jahreshälfte 191 zusehends verschlechterte und im Seekrieg weder ein Kräfteausgleich mit Mitteln de Kleinkrieges noch ein durchschlagende Erfolg des Unterseehandelskrieges erkennbar wird erhält die Hochseeflotte größere Handlungsfreiheit. Ihr Chef, Vizeadmiral Reinhar Scheer, plant daraufhin, den Überwasserkrieg der schweren Seestreitkräfte wiede aufleben zu lassen und Bewegung in die "Front zur See" zu bringen. Hierzu wil er in mehreren Flottenvorstößen jeweils Teile der britischen Flotte in eine für die deutschen Seestreitkräfte
günstige Position locken und mit zusammengefaßten Kräfte überraschende Teilerfolge erringen. Angesichts des ungleichen Kräfteverhältnisses mu er allerdings eine große Entscheidungsschlacht vermeiden.

Zur gleichen Zeit bereitet die britische Grand Fleet eine ihrer regelmäßige Operationen in der Nordsee vor, in deren Verlauf sich die britische Flotte außerhalb de Reichweite deutscher Geschütze, jedoch in der Nähe der Hochseeflotte, aufhalten soll, u einzelne Einheiten von der Masse der deutschen Seestreitkräfte abzudrängen und zu vernichten. Die Ähnlichkeit beider Operationspläne zeigt die begrenzten Möglichkeiten die den beiden Flottenchefs unter der Prämisse des unbedingten Erhalts ihrer Flotte geblieben sind.

Bei einem deutschen Flottenvorstoß gegen die südnorwegische Küste kommt es a Nachmittag des 31. Mai 1916 bei umsichtigem Wetter zu einer für beide Seiten durch de Umfang der beteiligten Kräfte überraschenden Bewegungsschlacht. Anstatt, wie erwartet lediglich auf eine Gruppe der Grand Fleet zu stoßen, steht Scheer das Gros de feindlichen Seemacht gegenüber. Während sich die Kriegsschifftechnik auf beiden Seite auf einem hohen Stand befindet, haben die Aufklärungsmittel dieses Niveau noch nich erreicht. So kommt es, daß die beiden größten Flotten der Welt mit 151 Schiffen au britischer und 99 Schiffen auf deutscher Seite fast vollzählig und zunächst unbemerk aufeinander zufahren. Hinsichtlich der Großkampfschiffe sind die britischen Kräfte dene der deutschen Flotte quantitativ weit überlegen, während sich die Anzahl der Zerstöre und Torpedoboote etwa die Waage hält. Doch wird im Eröffnungsgefecht der Schlachtkreuze für beide Seiten überraschend deutlich, daß die deutschen Schiffe den britische qualitativ überlegen sind und die deutsche Marine ihre Offiziere führungsmäßi wesentlich besser ausgebildet hat.

Im weiteren Verlauf der Schlacht gelingt es dem Befehlshaber der Grand Fleet, Admira John R. Jellicoe, seine Kräfte zu konzentrieren und so geschickt in einer Schlachtlini aufmarschieren zu lassen, daß diese zweimal in die günstige Position des Crossing-the- gebracht werden können. Scheer, wendig führend, kann sich der Gefahr trotz schwerste Artilleriefeuers durch meisterhaft durchgeführte blitzschnelle Gefechtskehrtwendunge entziehen. Schließlich befiehlt er seinen Schiffen, im Schutz der Dunkelheit unte Aufgabe der beschädigten Einheiten auszuweichen und die Schlacht abzubrechen, um de Überflügelung und Einkreisung durch den zahlenmäßig überlegenen Feind zu entgehen Daraufhin verzichtet Jellicoe aus Furcht vor einem Nachgefecht, für das die deutsche Seestreitkräfte besser ausgerüstet und ausgebildet sind, auf eine Verfolgung de deutschen Hochseeflotte und bricht seinerseits die Schlacht ab.

Die Verluste, auf britischer Seite ein Schiffsverlust von 15 000 Tonnen und 609 Gefallenen sowie auf deutscher Seite ein Tonnageverlust von 62 000 Tonnen und 303 Tote, lassen als konkreter Maßstab die Schlacht im Skagerrak als deutschen Seesie erscheinen. Zudem wird der deutsche Siegesanspruch durch das geschickte Manövrieren de deutschen Geschwader und die deutlich zutage getretene technische Überlegenheit ihre Schiffe untermauert, die es Scheer ermöglicht haben, die deutsche Hochseeflotte als flee in being in ihrem Bestand fast vollständig zu erhalten. Jellicoe dagegen hat durch die vorsichtige und zeitraubende Führung seiner Einheiten die quantitative Überlegenheit de Grand Fleet nicht zur Geltung bringen können und der deutschen Flotte einen erfolgreiche Abbruch der Schlacht sowie die sichere Heimkehr ermöglicht. Andererseits hat er durc sein zögerliches Verhalten die Flotte als das entscheidende Instrument der englische Seeherrschaft umsichtig vor allzugroßen Verlusten bewahrt und für die Durchführun weiterer strategischer Aufgaben erhalten.

Obwohl die Skagerrak-Schlacht im Sinne der traditionellen Seekriegslehre zweifellos de eigentliche Höhepunkt des Seekrieges im Ersten Weltkrieg ist, hat sich an de seestrategischen und gesamtmilitärischen Lage Deutschlands nichts geändert. Die See is Deutschlands letzte verbliebene offene Flanke. Es erweist sich, daß auch hier kein Bewegung mehr möglich ist und daß die "Front zur See" genauso erstarrt ist wi die Fronten zu Lande. Die britische Seeherrschaft ist ungebrochen, die feindliche Blockad weiter wirksam. Damit kann der deutsche Anspruch, daß der Ausgang der Schlacht in Skagerrak einen strategischen Sieg bedeutet habe, nicht aufrechterhalten werden Entscheidend für den Ausgang eines Krieges ist immer die strategische Komponente, da de Sieger einer Schlacht nicht durch den bloßen numerischen Vergleich von Verlusten oder die Betrachtung einzelner taktischer Ereignisse, sondern ausschließlich durch Betrachten de Gesamtergebnisses und der Folgen der Schlacht zu ermitteln ist. Da der seestrategisch Status quo erhalten blieb, muß die Grand Fleet als strategischer Gewinner der Seeschlach im Skagerrak und damit als allgemeiner Sieger angesehen werden. In jedem Falle kann e keinen Zweifel daran geben, daß die Schlacht im Skagerrak zumindest als überragender un eindeutiger taktischer Erfolg der noch immer jungen deutschen Flotte zu werden ist.

 
     
     
 
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