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Ein fatales Trugbild, die Wahrheit sieht ganz anders aus: Bei den Liberalen fliegen die Fäuste, zumindest in Berlin. Dienstag, 5. Januar 1999, 19.10 Uhr: Der FDP-Ortsverband Tempelhof hat gerade seine Hauptversammlung begonnen. Plötzlich stürmt ein Rollkommando von FDPlern aus anderen Ortsverbänden den Saal und beginnt sofort ein Handgemenge. Ein Tempelhofer, der die Szene fotografieren will, bekommt einen Fausthieb gegen den Hals. Die Kamera fliegt durch die Luft und trifft einen der Brutalliberalen am Kopf. Der behauptet später, geschlagen worden zu sein und ein "Hirntrauma" erlitten zu haben. Wie sich später herausstellt, muß der Hirnschaden, wenn vorhanden, älteren Ursprungs sein. Ein Arzt stellte lediglich einen kleinen Riß hinterm Ohr fest.
Die Eindringlinge waren linke Studenten, die sich vorgenommen haben, die FDP zu "übernehmen". Die Tempelhofer sehen sich mehrheitlich als Vertreter des nationalliberalen Flügels.
Berlins FDP-Chef Lange kritisierte zwar den Überfall, forderte die Studenten aber nicht zum Verlassen der Partei auf sondern dazu, lieber Wahlkampf zu machen statt mit Gewalt gegen andersdenkende Parteifreunde vorzugehen.
"Politik anders machen", lautet das Motto der linken FDP-Neulinge. Ja: Prügelnde Studenten als Wahlkämpfer für die FDP das ist wirklich mal was "anderes".
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