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O Täler weit, o Höhen, o schöner grüner Wald, du meiner Lust und Wehen andächtger Aufenthalt", schwärmte Joseph v. Eichendorff von seiner Heimat Schlesien. Von seinem Vaterhaus, dem Schloß der Familie in Lubowitz, stehen heute nur noch Ruinen. Die Mauerreste sollen erhalten bleiben - als mahnende Erinnerung an den Dichter, der seine letzte Ruhestätte auf dem ehemaligen Jerusalemer Friedhof in Neiße fand. Seine Grabstätte wird noch heute von vielen Touristen gern besucht. Überhaupt finden sich in Schlesien viele Sehenswürdigkeiten, die nach dem Krieg wieder liebevoll aufgebaut wurden. Einen Überblick über die Schönheiten des Landes findet der aufmerksame Leser in dem jetzt bei Ellert & Richter herausgekommenen Band "Schlesien". Wolfgang Tschechne, geboren im schlesischen Schweidnitz, hat zusammen mit dem aus Berlin stammenden Fotograf en Gert von Bassewitz ein Buch voller Informationen, aber auch voller Sehnsucht erweckender Fotos geschaffen, das Heimweh-Touristen und Neulinge zum Thema Schlesien gleichermaßen begeistern dürfte. Breslau, Oppeln, Waldenburg oder Beuthen werden mit Text und Bild vorgestellt. Die ruhig dahinfließende Oder, die im Sommer 1997 mit ihrem Hochwasser viele Menschen so sehr in Angst und Schrecken versetzte, das wilde Riesengebirge mit der Schneekoppe, Herrenhäuser, auch das "Haus Wiesenstein" des Dichters Gerhart Hauptmann in Agnetendorf und Klöster wie Leubus, in dem der aus Königsberg stammende Maler Michael Willmann einst arbeitete und wertvolle Werke hinterließ - sie alle runden sich zu einem bunten Bild des alten Landes, des- sen Geschichte und Schicksal, aber auch dessen Zukunft der Autor einfühlsam beschreibt. on
Wolfgang Tschechne (Text), Gert von Bassewitz (Fotos): "Schlesien", Ellert & Richter Verlag, Hamburg 2003, 104 Seiten mit 76 Abb. und 1 Übersichtskarte, Halbleinen, 19,95 Euro |
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