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Der Architekt Hanns Hopp und seine Bauten

 
     
 
Oftmals haben wir an dieser Stelle über Architekten berichtet, die von Ostdeutschland aus "ins Reich" gingen (die Brüder Max und Bruno Taut, Martin Wagner, Erich Mendelsohn); viel weniger bekannt hingegen ist, daß auch Baumeister aus dem Westen in Ostdeutschland für die Architekturgeschichte Wichtiges hinterlassen haben. Neben Hans Scharoun, der sich beim Wiederaufbau Ostdeutschlands nach dem Ersten Weltkrieg
erste Sporen verdiente, ist es der vor 110 Jahren am 9. Februar in Lübeck geborene Hanns Hopp († 21. Februar 1971 in Berlin). Zu seinen in Königsberg bekanntesten Gebäuden zählen die Mädchengewerbeschule und das Parkhotel, errichtet 1929/30.

Hopp hatte in Karlsruhe bei Friedrich Ostendorf und in Stuttgart bei Theodor Fischer studiert, bis er dann 1913 über das Hochbauamt in Memel nach Königsberg kam. Zu seinen bedeutendsten Bauten nach dem Ersten Weltkrieg gehören die Gebäude der Deutschen Ostmesse, der Flughafen Devau, der Handelshof und das Haus der Technik. Kinos wie das "Capitol" und das "Prisma", das Funkhaus am Hansaring, aber auch Mietshäuser und Ladenumbauten hat Hopp entworfen. Zu seinen markantesten Arbeiten außerhalb Königsbergs zählt zweifellos der Wasserturm in Pillau, 1927 an strategisch wichtiger Stelle errichtet und in Form eines Kriegerhelms gestaltet. – "Phantasie bleibt Willkür", so Hopps Devise, "und aus Willkür kann kein folgerichtiges Kunstwerk erwachsen. Stets bedeutet mir eine architektonische Aufgabe zunächst, das eigentliche Wesen dessen, was gebaut werden soll, zu erkennen und dann die Erfüllung der Aufgabe, die allerdings bis ins Tiefste hinein bewußt gemacht werden muß, ohne Beimengung von Phantasie zu erreichen."

Formale Strenge und große Einfachheit, immer aber das Zusammenspiel von Harmonie und Kontrast im Auge, sind die Merkmale der Bauten, die Hanns Hopp errichtete; nach dem Zweiten Weltkrieg übrigens in der damaligen DDR und in Ost-Berlin. Als Leiter der Abteilung Hochbau im Institut für Städtebau und Hochbau, als Lehrer an der Deutschen Bauakademie und als Präsident des Bundes Deutscher Architekten der DDR war er maßgeblich an der Formulierung der sozialistisch-reali-stischen Baukunst beteiligt. man

 
     
     
 
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