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Der Weihnachtsmann kam im Advent

 
     
 
Am Anfang war die Idee etwas Gutes zu tun. Eine Idee, die während der diesjährigen Masurenfahrt gegoren wurde. Masuren, das Land der Träume und der Sehnsucht, gehört zu den Regionen der Republik Polen mit der höchsten Arbeitslosigkeit; und Kinder sowie sozial schwache Familien sind Verlierer des politischen Umbruchs im Staat. Die Masurenfahrer hatten viel Schönes gesehen und entdeckt. Am beeindruckendsten waren für sie die menschlichen Begegnungen, die Gastfreundschaft, die Aufgeschlossenheit, die Freundlichkeit und die Herzlichkeit gewesen. Aber, wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten. Die Rundreise hatte auch diese Schattenseiten gezeigt und eine zufällig
en Kontakt mit einem Waisenhaus für körperlich und geistig behinderte Kinder beschert. Die Masurenfahrer wollten ein wenig von der Gastfreundschaft, die sie erfahren hatten, zurückgeben. Ein wenig die Not derer lindern und Freude denen zu geben, die durch das soziale Netz gefallen sind. Zurück in der Bundesrepublik Deutschland wurde der Gedanke in die Tat umgesetzt. Brigitte und Werner Jaschik, Lieselotte und Rolf Wagner sprachen und schrieben zusammen mit Pastor Fryderyk Tegler Freunde, Bekannte, Verwandte und Kollegen an und überzeugten sie, Kleidung, Wäsche, Spielzeug, Lebensmittel und Geld für diese Aktion zu spenden. Die Aktion war ein voller Erfolg, es wurden 120 Umzugskartons, die am Ersten Advent in Ostdeutschland übergeben werden sollten. Am späten Abend des 24. November brach die Truppe mit einem VW-Bus mit Anhänger und einem weiteren Kleintransporter in Richtung Masuren auf. Es war eine Winterreise nach Masuren mit Eis und Schnee und glatten Straßen, und es war bitterkalt. Nach 17 Stunden Autofahrt war es geschafft, das Ziel, das Waisenhaus in Sensburg, erreicht. Der Winter hatte die Stadt fest im Griff – so hatte man sich den Winter in Masuren vorgestellt. Es war ein warmes Gefühl, in erwartungsfrohe und leuchtende Kinderaugen zu schauen. Die Übergabe der Kleiderspenden, der Weihnachtssüßigkeiten, der Spielsachen und von vielem anderen mehr war ein tiefes Erlebnis für die Helfer. Ähnlich beeindruckend war die Übergabe der weihnachtlichen Lebensmittelpakete an 120 bedürftige kinderreiche Familien. Die Pakete wurden in Ostdeutschland gekauft und hatten einen Wert von je rund 50 Euro. Diese Spenden haben hoffentlich ein klein wenig geholfen, in der Vorweihnachtszeit die größte Not zu lindern – ein wenig Licht auch denen zu bringen, die sonst nur Schatten sahen. Vielleicht haben die Spenden und Gaben auch dazu beigetragen, neue Brücken zu schlagen und für mehr gegenseitiges Verständnis zu werben. Die Aktion wurde vom zuständigen Landrat und dem Regionalparlament der Woiwodschaft Ermland und Masuren unter anderem mit einer Dankesurkunde gewürdigt. In der vom Vorsitzenden des Parlamentsausschusses für Gesundheit, Sozialpolitik, Familie und Sport unterzeichneten Urkunde heißt es: „Hiermit möchte ich Ihnen sehr herzlich für das bewiesene Verständnis und die Idee der selbstlosen Hilfe zugunsten der Kinder, die durch das Schicksal benachteiligt sind, danken. Ihre Hilfe trägt dazu bei, daß so manche kindliche Träume in Erfüllung gehen; Freude und das Lächeln auf den Gesichtern der 88 behinderten Kinder und Jugendlichen im Haus der sozialen Hilfe … Wirklichkeit wird. Meine große Dankbarkeit bringe ich auch zum Ausdruck für die weihnachtlichen Lebensmittelpakete mit denen 120 sozial schwache, kinderreiche Familien beschenkt wurden. Diese konkrete Hilfe wird auf den Weihnachtstischen Freude und Dankbarkeit auslösen. Bei dieser Gelegenheit wünsche ich Ihnen für das kommende Weihnachtsfest sowie das Jahr 2005 Gesundheit, Glück, Gottes Segen und weiterhin eine fruchtbare Zusammenarbeit in der neuen europäischen Gemeinschaft.“ F. T. Hilfe für körperlich und geistig behinderte Waisen sowie sozial schwache Familien: Außer Präsenten für das Waisenhaus, mit denen auf dem linken Bild gerade eines der Fahrzeuge beladen wird, brachte der Hilfstransport auch 120 Lebensmittelpakete für bedürftige kinderreiche Familien, von denen eines auf dem oberen Foto gerade im Sensburger Sozialamt im Beisein des Amtsleiters Julian Osiecki einen neuen glücklichen Besitzer gefunden hat. Foto: Tegler

 
     
     
 
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