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Tausende von Kunstwerken in Privatbesitz gehen jährlich durch unsachgemäße Behandlung und falsche Restaurierung verloren. Aber auch in vielen Museen haben fragwürdige Maßnahmen weltweit in den vergangenen Jahrzehnten viel Unheil angerichtet". mahnt das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg und fragt: "Gibt es Mittel, Kunstwerke für die Zukunft zu erhalten?"
Mit eindrucksvollen Beispielen aus dem Sammlungsbestand zeigt man in Nürnberg noch bis zum 1. August in einer Ausstellung, wie Schäden an Kunstwerken entstehen können. Auch Besucher erkennen so die Gefahren, die auf die Kunstwerke in den eigenen vier Wänden lauern. Die Arbeit des Restaurators wird veranschaulicht, die Wiederherstellung eines beschädigten Kunstwerks, die Entschlüsselung der Geheimnisse zur Herstellung von Kunst, die Faszination der Arbeit am kostbaren Original gezeigt.
In der Ausstellung werden in vier Abteilungen die Gefahren aufgezeigt, die auf Kunstwerke lauern. Unter dem Titel "Gewalt" sind Kostbarkeiten zu sehen, die etwa durch Feuer oder Kriegseinflüsse gelitten haben. Restaurierte und nicht restaurierte Gegenstände werden gegenübergestellt und machen so die Grenzen der Restaurierungskunst deutlich. Die Ausstellungseinheit "Gebrauch" zeigt die täglichen Einflüsse, denen Gegenstände ausgesetzt waren, die heute als Kunstwerke geschätzt werden.
"Umwelt" ist das dritte Thema in dieser Ausstellung. Hier werden die Einflüsse von Licht, Klima und Aufbewahrung aufgezeigt - verbräunte Graphiken, ausgeblichene Textilien, abschälende Möbelfurniere. Oft ist es durch ganz einfache Maßnahmen möglich, diesen schädlichen Einflüssen entgegenzuwirken. "Zerfall" ist schließlich das vierte Thema in dieser Ausstellung. Dort werden die verschiedenen Alterungserscheinungen von Kunst dargestellt.
In einem zweiten Raum schließlich können die Besucher über interaktive Systeme die Einflüsse von Klima, Licht und Aufbewahrung selbst erkunden. Ein Film des Bayerischen Fernsehens und einige Beispiele restauratorischer Untersuchungstechniken geben Einblick in die Arbeitsweise und Ausstattung von Restauratoren. Darüber hinaus zeigen acht im Museum verteilte Ausstellungsinseln anhand ausgewählter Beispiele Restaurierungen an den "normalen" Museumsobjekten.
"Wer Kunst oder Antiquitäten zu Hause aufbewahrt, kann hier Hinweise für den Umgang mit den wertvollen Stücken erhalten - damit die Schönheit länger bewahrt wird", so Arnulf v. Ulmann, Leiter des Instituts für Kunsttechnik und Konservierung am Germanischen Nationalmuseum. Die Sonderausstellung ist dienstags und donnerstags bis sonntags von 10 - 17 Uhr geöffnet, mittwochs von 10 - 21 Uhr, ab 18 Uhr ist der Eintritt frei. gnm/o-n
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