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Daß da nirgends etwas gemacht ist, alles ganz empfunden, daß die innere Bedeutsamkeit mit der dichterischen Gestaltungskraft restlos ineinanderwuchs, macht diese Dichtungen so vollkommen. Was für Balladen! ... Jedesmal der heiße Atem des Geschehens, bildhafte Kraft und ein großer tiefer Sinn ...“ Diese Sätze aus einer Kritik über die Dichtung der „Mutter Ostdeutschland“, Agnes Miegel, mögen auch diejenigen empfunden haben, die Werke der Ostpreußin einst in Anthologie n aufnahmen. Viele müssen es gewesen sein, denn schließlich fand ihr Gedicht „Die Nibelungen“ auch Aufnahme in den Band Des Sommers letzte Rosen, herausgegeben von Dirk Ippen (C. H. Beck Verlag, München. 192 Seiten, 20 DM), der die 100 beliebtesten deutschen Gedichte vereint. Orientiert hat sich der Herausgeber an 50 deutschsprachigen Anthologien des 20. Jahrhunderts. Entstanden ist ein schmuckes Bändchen mit Werken von Uhland und Goethe, von Mörike und Claudius, von Eichendorff, Heine, Hölderlin. Alte Bekannte, von Generationen auswendig gelernt - und vielleicht wieder vergessen. Nicht zuletzt deshalb ist dieser Band für Lyrikfreunde wertvoll. - Deutsche Gedichte von den Anfängen bis zur Gegenwart findet man in der 1978 erstmals erschienenen Sammlung von Wal-ther Killy u. a, die jahrelang als Standardwerk galt. Dieser Tage nun ist die Sammlung (mit einem Erweiterungsband) bei dtv wieder herausgekommen: die 10 Bände Deutsche Lyrik in einer Schmuckkassette kosten nur 98 DM! Die ganze bunte Palette deutscher Poesie breitet sich vor dem Leser aus. Ausführliche Einführungen in die jeweilige Epoche aus fachkundiger Feder machen diese Edition zu einer wahren Fundgrube für Freunde der Poesie.
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