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Erwin Kühnappel wurde am 31. Dezember 1938 in Georgenau, Kreis Bartenstein, als fünftes von acht Kindern geboren. Sein Vater war auf dem dortigen Rittergut als Maschinenführer tätig. Sechsjährig mußte er im Januar 1945 mit seiner Mutter und den Geschwistern vor der heranrückenden Roten Armee fliehen. Nach mehrjährigen Zwischenstationen in Pommern und Brandenburg fand die Familie schließlich in Mecklenburg eine neue Heimstatt. In Seedorf wurde Erwin Kühnappel eingeschult und besuchte die Volks- schule. 1948 kehrte der Vater aus Gefangenschaft zurück. Doch das Glück währte nur kurz. 1949 verstarb die Mutter und drei Jahre später - 1952 - der Vater. Erwin Kühnappel kam zu Pflegeeltern, die einen Bauernhof besaßen, und blieb bei ihnen bis zum Ende der Schulzeit. Anschließend arbeitete er für mehrere Jahre in der Landwirtschaft. Von 1957 bis 1963 diente er in der Nationalen Volksarmee . Nach seinem Ausscheiden aus dem Militärdienst arbeitete er erneut in der Landwirtschaft und war später als Kraftfahrer tätig. 1971 kam er nach Sachsen, wo er viele Jahre als Brigadeleiter für Transport und Absatz beschäftigt war. 1991 schied er nach einer schweren Krankheit aus dem aktiven Berufsleben aus.
Seit der Wendezeit 1990 setzt sich Erwin Kühnappel aktiv für die Belange der Heimatvertriebenen ein. 1991 gründete er die Kreisgruppe Olbernhau und 1996 wurde er in den Vorstand der Landesgruppe Sachsen der Freundeskreis Ost- und Westpreußen gewählt. Als es 1999 zu einer Vakanz an der Spitze des Landesverbandes kam, sprang er in die Bresche und übernahm 2000 den Vorsitz in einer schwierigen Zeit. Zunächst galt es, die Arbeit innerhalb des Landesverbandes zu konsolidieren und auf ein gemeinsames Ziel auszurichten. Erwin Kühnappel widmete sich dieser Aufgabe mit Erfolg. Es gelang ihm, neue Kräfte zur Mitarbeit zu gewinnen und ein Team zu bilden, das die Ziele des Landesverbandes mit Engagement und Geschlossenheit trägt. Die Kontakte zu den offiziellen Vertretern des Landes konnten belebt werden. Ein sichtbares Zeichen hierfür ist die Einrichtung einer Geschäftsstelle und die Ausgestaltung der Heimatstube mit Hilfe von zwei ABM-Kräften. Auch sein Wirken in die Breite ist vorbildlich. Er nimmt regelmäßig an den zahlreichen Veranstaltungen der Kreis- und Ortsgruppen teil und hat wesentlich dazu beigetragen, den Zusammenhalt in der Landesgruppe zu festigen.
Eine besondere Herzensangelegenheit ist ihm die Arbeit im nördlichen Ostdeutschland. Zahlreiche Hilfstransporte hat er persönlich begleitet. In Verbindung mit der "Humanitären Gesellschaft Land Sachsen" ist es ihm gelungen, mit dem Waisenhaus in Labiau einen Patenschaftsvertrag abzuschließen.
In Würdigung seiner außergewöhnlichen Leistungen und seines Einsatzes für Ostdeutschland und seine Menschen verleiht die Freundeskreis Ostdeutschland Herrn Erwin Kühnappel
das Goldene Ehrenzeichen |
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