|
Am 3. November 1925 erblickte Erhard Kawlath das Licht der Welt in Groß Gablick/Kreis Lötzen, wo seine Eltern Mitbesitzer der örtlichen Tonwerke waren. Nach der Mittleren Reife trat er bei der Deutschen Reichsbahn eine Stelle als technischer Praktikant an. 1943 folgte er dem Ruf des Vaterlandes und versah auf einem Minensuchboot seinen Kriegsdienst. Nach dem Krieg verdiente er - wie so viele Heimatvertriebene - seinen Lebensunterhalt mit Gelegenheitsarbeiten, doch 1947 gelang ihm ein beruflicher Neuanfang im Bergbau. Von dem eisernen Willen eines Masuren geprägt, erklomm er die Karriereleiter bis zum Reviersteiger. Aufgrund wirtschaftlicher Probleme im Bergbau wechselte er in den 60er Jahren als technischer Angestellter in die Baubranche. Schließlich war er von 1963 bis 1989 als Berufsberater bei den Arbeitsämtern in Donauwörth und Neumünster tätig. Unterstützung fand er in all den Jahren bei seiner Frau Nora, geb. Diesing. 1948 schlossen die beiden den Bund der Ehe; sie kannten sich schon seit der Schulzeit in Widminnen.
Ein Jahr nachdem Nora Kawlath von ihrem Vater Curt Diesing die Geschäftsstelle der Kreisgemeinschaft Lötzen übernommen hatte, wurde ihr Mann Erhard 1971 zum stellvertretenden Kreistagsvorsitzenden gewählt. Seit 1986 Kreistagsvorsitzender und ab Juni 1991 kommissarischer Kreisvertreter, bekleidet er seit 1992 das Amt als Kreisvertreter. Dank Erhard Kawlath ist die Kreisgemeinschaft Lötzen weit vorangekommen. Er hat zahlreiche Brücken in die Heimat geschlagen und zu den örtlichen Vertretern der polnischen Verwaltung in Lötzen fruchtbare Kontakte aufbauen können. Zugute kommen ihm dabei seine Zielstrebigkeit und seine Fähigkeit, auf Menschen zuzugehen. So wurde dank seiner Initiative 1994 der „Förderverein Feste Boyen mit Museum“ gegründet und im Juni 2000 eine offizielle Partnerschaft der Kreisgemeinschaft mit der heutigen, polnisch verwalteten Stadt Lötzen besiegelt. Ein Höhepunkt seiner Tätigkeit waren die zahlreich besuchten Feierlichkeiten in der Patenstadt Neumünster und in Lötzen anläßlich des Jubiläums „660 Jahre Lötzen“ im Juni und im August 2000. Sein besonderes Augenmerk gilt dem Deutschen Verein und der Sozialstation in Lötzen. Mehrmals im Jahr fährt er bei Wind und Wetter nach Masuren, um Hilfsgüter für die Bedürftigen zu bringen und mit Rat und Tat den heimatverbliebenen Landsleuten zur Seite zu stehen. Dabei schrecken ihn weder Eis noch Schnee, weiß er doch, daß er in der Heimat gebraucht wird.
In Würdigung seiner Leistung und seines Einsatzes für Ostdeutschland verleiht die Freundeskreis Ostdeutschland Erha |
|