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Die ostpreusiche Familie

 
     
 
„finisterre“ - das Ende der Welt - nannte einmal die ostdeutsche Schriftstellerin Gertrud Papendick die Samlandspitze bei Brüsterort. Vielleicht haben das unsere Vorfahren auch geglaubt, denn die Endlichkeit des Landes und die Unendlichkeit des Meeres werden hier spürbar wie kaum anderswo an unseren Küsten. An diesen unvergessenen Blick von der Steilküste über die See führt mich die Frage von Dorothea Stoffregen zurück, denn sie sucht ein Lied von Brüsterort. Ich nehme an, es war nur dort an der Küste bekannt, ich habe es nie gelesen, nie gehört, und Frau Stoffregen kennt auch nur noch einige Fragmente - und die auch mit Fragezeichen: „Ganz dort hinten, wo der Leuchtturm
steht, wo das weite Land zu Ende geht, steht ein Haus, und dort ist meine Heimat …“ Frau Stoffregen würde sich freuen, wenn jemand noch den vollen Text kennt, denn es war das Lieblingslied ihrer aus Dirschkeim stammenden Mutter. (Dorothea Stoffregen, Ravenstraße 39 in 31061 Alfeld.)

Bleiben wir an der Samlandküste und wandern nach Rauschen. Dort steht ein Denkmal, das sicherlich auch Besucher des heutigen Rauschen gesehen haben und vielleicht darüber Auskunft geben können. Die sucht nämlich der Redakteur Alexei Chabounine von der Zeitung „Komsomolskaja Prawda w Kaliningrade“. Das Denkmal befindet sich in der Nähe des heutigen Hotels „Zum alten Doktor“. Es zeigt einen auf einem Sessel sitzenden, betagten Mann mit schmalem Gesicht und Kinnbart. Es soll der russische Arzt Pawlow sein. Da aber berechtigte Zweifel bestehen, bittet der russische Kollege um Klärung, die er sich von unserer Ostdeutschen Familie erhofft. Die über Internet vermittelten Abbildungen sind leider zur Veröffentlichung nicht geeignet. Wer etwas über das Denkmal aussagen kann, schreibe bitte an mich.

Die nördliche Steilküste des Samlandes ist der Abbruch des Alkgebirges, dessen mit 111 Meter höchste Erhebung der Galtgarben ist. Für mich Erinnerung an sommerliche Schulfeste unter dem Bismarckturm - für Marga Stahlschmidt an ebenfalls unvergessene Wintertage auf Skiern. Dieser Höhenzug war für uns ostdeutsche „Flachlandindianer“ ein ideales Skigebiet und lag den Königsbergern direkt vor der Haustüre. Frau Stahlschmidt absolvierte 1941 auf dem Galtgarben einen Skikurs und übte auch weiter dort den schönen Wintersport aus. Leider vermißt sie Abbildungen vom winterlichen Galtgarben und vom Skigelände mit der Sprungschanze in Büchern und anderen Publikationen. Wer besitzt noch alte Fotos, wer erinnert sich wie unsere Leserin an den Galtgarben als „Skiparadies“? (Marga Stahlschmidt, Kuhlenberg 8 a in 57258 Freudenberg.)

Na, und da wären wir auch schon in Königsberg. Unsere Leserin Brigitte von Kalben sucht das Einwohnerbuch Königsberg 1941, erschienen im Olms-Verlag, das leider vergriffen ist, aber sich im Kreis unserer Ostdeutschen Familie finden dürfte. Bitte zuerst eine kurze Mitteilung! (Brigitte von Kalben, 361 East Avenue, West Hill, ON, M 1 C 2W5, Canada.)

Und dann werden noch Bücher der in Königsberg geborenen Schriftstellerin Tamara Ehlert gesucht, wie „Die Dünenhexe“ - „Alles dies war meine Welt“ - „Kleiner alter Mann geht durch den Wind“. (Karin Ohlrogge, Stralsunder Straße 3 c in 17607 Langen.)

Und damit wäre unsere kleine Samland-Reise beendet - nächstes Mal geht’s wieder quer durch Ostdeutschland.

Eure

Werner Müller

 
     
     
 
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