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Kaum, daß Bundeskanzler Schröder im April dieses Jahres die Ehrendoktorwürde der Universität Sankt Petersburg bekommen hat, möchte die staatliche Universität von Petersburgs deutscher Partnerstadt, die Universität Hamburg, nun ihrerseits Rußlands Präsidenten Putin mit einem "Dr h.c." ehren. Im September soll die Ehrung vollzogen werden.
Bei der Frage, um welche Wissenschaft der Politiker sich wohl verdient gemacht haben könnte, verfiel man auf die Wirtschafts wissenschaften. Daß Putins Rußland - zumindest im Vergleich mit der Sowjetunion - eher marktwirtschaftlich geprägt ist, reichte dem Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften, um dem Universitätspräsidenten die Ehrung vorzuschlagen, und dieser stimmte zu.
Diese Ehrung stößt an der Hochschule selber, aber auch in dem Stadtstaat, in dem sie steht, auf mannigfachen Widerstand. Die einen kritisieren, daß die Politik des Russen gar nicht marktwirtschaftlich sei, andere, daß sie vielleicht marktwirtschaftlich, aber unsozial sei und noch andere, daß die Wirtschaftspolitik nicht alleiniges Kriterium sein dürfe. Die vorgebrachten Gegenargumente sind also vielfältig, aber die Vorbereitungen laufen planmäßig weiter. D. Beutler
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