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Die Dunganen (etwa 70 000) leben in Kirgisien bei den Städten Prschewalsk und Osch und in Kasachstan östlich der Stadt Dschambul. Man trifft sie aber auch im usbekischen Fergana-Tal. Völkerkundlich sind die Dunganan vor allem deshalb interessant, weil sie Mohammedaner sind, arabisch schreiben, aber einen chinesischen Dialekt sprechen. Dieser Dialekt wird in den chinesischen Provinzen Shaanxi und Gansu gesprochen, ist aber bei den Dunganen durchsetzt mit Elementen aus dem Arabischen, Türkischen, Persischen und Russischen. Ursprünglich waren die Dunganen als islamisierte Chinesen in Nordchina ansässig, flohen jedoch nach dem Aufstand in Ostturkestan 1862-77 nach Westen in ihre heutigen Wohngebiete. Stammesmäßig, kulturell und religiös waren sie seither hin- und hergerissen zwischen dem chinesischen, islamischen und russischen Kulturkreis. Sie sind mit den Hui verwandt, jener islamischen nationalen Minderheit in der VR China, die mit 7,5 Millionen Angehörigen zu den großen Nationalitäten zählt – mit Chinesisch als Muttersprache. |
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