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Seit Jahrzehnten funkelte sein Name am deutschen Film- und Theaterhimmel. Hans Söhnker war nie ein absoluter Spitzenstar, doch bis zuletzt unter den beliebtesten mit stetiger schauspielerischer Disziplin und ausgeprägter Handwerklichkeit.
Geboren wurde er am 11. Oktober 1903 in Kiel. Theaterstationen waren Kiel, Frankfurt/Oder, Danzig, Baden-Baden, Chemnitz , Bremen und Berlin (Hebbel-Theater, Schloßplatz-Theater). Noch während seines Engagements am Bremer Schauspielhaus holte ihn 1933 Regisseur Victor Janson für seinen "Zarewitsch" (mit Marta Eggerth) vor die Filmkamera. "Da ist er, genau wie ich ihn mir vorgestellt habe. Ich will keinen Zarewitsch mit Sängerbauch, sondern einen Prin- zen-Bonvivant. Singen soll doch die Eggerth", so damals Victor Janson.
Als Herzensbrecher fungierte Hans Söhnker dann in Filmen wie "Schwarzwaldmädel", "Jede Frau hat ein Geheimnis", "Der junge Graf", "Liebesträume", "Eva", "Flitterwochen", "Der Mustergatte" sowie "Wo die Lerche singt". Wenig bekannt ist, daß er Mitte der 30er Jahre auch in England bei Warner Brothers filmte, unter anderem in "Faithful" (mit Jean Muir).
Nach dem Krieg wechselte der Schauspieler erfolgreich ins Charakterfach mit Stoffen, die ihn immer gelockt hatten und die er nun ausgestalten konnte. Streifen wie "Film ohne Titel", "Vor Gott und den Menschen", "Die Schachnovelle" und "Unser Haus in Kamerun" dürfen in Erinnerung gebracht werden. Auch seine gefühlvolle Mitwirkung in Serien wie "Der Forellenhof" und "Salto Mortale" wird den Fernsehzuschauern unvergessen bleiben.
Neben O. W. Fischer, Hildegard Knef und Maria Schell wurde der Mime 1977 für sein langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film mit dem "Filmband in Gold" geehrt. Hans Söhnker starb am 20. April 1981 in Berlin-Grunewald. Seine Urne wurde in der Ostsee versenkt.
Hans Söhnker: Herzensbrecher mit Charakter
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