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Die meisten jener Kreuzfahrer, mit denen König Waldemar II. 1219 den Norden des heutigen Estland für Dänemark eroberte, stammten aus Niedersachsen. Viele von ihnen wurden als Gegenleistung für ihre Teilnahme an den Kriegszügen gegen die Esten und für die Sicherung der dänischen Herrschaft (bis 1346) mit Grundbesitz und dem Anspruch auf Naturalabgaben der estnischen Bauern belehnt. Im Jahre 1252 wurden diese Vasallen in einer Urkunde König Christoph I. von Dänemark zum erstenmal als Gemeinschaft angesprochen. Dies ist die Geburtsurkunde der Estländischen Ritterschaft, die unter wechselnder Oberherrschaft (Dänemark, Deutscher Orden, Schweden, Rußland) bis zum Ersten Weltkrieg die eigentliche Trägerin der Landesautonomie war. Wie positiv diese deutsch-baltische "Fremdherrschaft" heute in Estland bewertet wird, veranschaulicht das Grußwort des estnischen Staatspräsidenten Arnold Rüütel beim Festakt zum 750. Jahrestag der Estländischen Ritterschaft am 7. September im einstigen Ritterschaftshaus auf dem Revaler Domberg. Elimar Schubb |
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