Frühjahrstagung der Arbeitsgemeinschaft der Ostdeutschen Museen

Gastgeber der diesjährigen Frühjahrstagung der Arbeitsgemeinschaft der Ostdeutschen Museen, Heimatstuben und Sammlungen in Nordrhein-Westfalen war das Rheinbacher Glasmuseum. Die Begegnung der rund 50 Mitglieder und Gäste stand unter dem Motto "Deutsche Kultur aus Böhmen und in der Slowakei".

Nach Grußworten von seiten des Bürgermeisters der Stadt, Stefan Raetz, und des Vorstandsvorsitzende

n der AG Heimatstuben, Dr. Walter Engel, präsentierte die Leiterin des Glasmuseums, Dr. Ruth Fabritius, "Böhmisches Glas im Rheinland - Aspekte eines Strukturenwandels". Der aufschlußreiche Diavortrag informierte über historische Fakten, die zur Entwicklung der Voreifelregion zu einem Zentrum böhmischen Glases geführt hatten. Ein weiteres Kapitel des Referates beschäftigte sich mit der Schilderung der guten Kontakte des Glasmuseums und der Glasfachschule zu ehemaligen Glaszentren und Städten in Böhmen.

Voraussichtlich im Sommer dieses Jahres soll die Urkunde für die neue Städtepartnerschaft zwischen Rheinbach und Steinschönau/Kamenickenov unterschrieben werden, was die vorhande- nen Wechselbeziehungen noch verstärken wird.

Anschließend hatten die Tagungsteilnehmer Gelegenheit, im Rahmen einer Führung durch die Dauerausstellung böhmische Gläser verschiedener historischer Etappen zu bewundern und diverse Facetten der Glasverarbeitung kennenzulernen. Die Dokumentation der seit Jahrhunderten weltberühmten böhmischen Glaskunst ist ein besonderes Anliegen des Museums, das nicht zuletzt auch durch das Präsentieren der kleinen historischen Veredlungswerkstatt betont wird.

Der Gastvortrag der Frühjahrstagung wurde von Dipl.-Ing. Ernst Hochberger, Vorsitzender des Karpatendeutschen Kulturwerkes in Karlsruhe, zum Thema "Kultur und Geschichte der Deutschen im Karpatenland. Gestern und heute" gehalten. Ferner präsentierte Hochberger die Institution im Schloß Karlsburg, die mit Museum, Bibliothek und Archiv Treffpunkt für Forscher, Wissenschaftler und Freunde der deutschen Kultur und Geschichte der Slowakei darstellt. Hingewiesen wurde auch auf die Erforschung und Förderung der interkulturellen Beziehungen in der Slowakei in Zusammenarbeit mit slowakischen und anderen Institutionen. Der Vortrag wurde als Einstimmung auf die bevorstehende Studienreise der Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus in Kooperation mit der AG Heimatstuben ins Karpatenland und durch Schlesien betrachtet. Die Tagungsteilnehmer hatten von ihrem Frühjahrstreffen viel Wissenswertes über den Weg böhmischen Glases nach Rheinbach und Aspekte der karpatendeutschen Kultur mitgenommen. Dieter Göllne