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Wie ein Stein, den man in einen Teich oder See wirft und der dann stetig Ringe zieht, die sich weit übers Wasser verbreiten, so ist es oft nur ein kleiner Anlaß, der eine große Wirkung hervorbringt. Solche Gedanken wird Rosemarie Franke, geborene Wormeck, hegen, denkt sie daran, wie alles begann. Einen Namen machte sie sich als Fachfrau in Sachen Diätetik und als Autorin zahlreicher Publikationen zum Thema Ernährung. Heute ist sie die erste Vorsitzende des Förderverein s Emil von Behring e.V. ...
Vor etwa drei Jahren hatte die im westpreußischen Rosenberg geborene Rosemarie Franke in einer Zeitung ein Foto des Geburtshauses von Emil von Behring (1854- 1917) gesehen. Es steht in Hansdorf, Kreis Rosenberg, diente den Behrings sowohl als Wohnhaus als auch als Schule. Noch heute beherbergt das kleine Haus eine Schule, ist jedoch seit vielen Jahren in einem desolaten Zustand. Rosemarie Franke war entsetzt, besonders als sie ein Jahr später selbst nach Westpreußen fuhr und die Mißstände mit eigenen Augen sah.
Nach Paderborn zurückgekehrt, wo sie seit langen Jahren lebt, fand sie durch einen Zufall in einer Kunstmappe eine Bleistiftzeichnung, die ihr Vater Friedrich-Wilhelm Wormeck einst schuf und die das Haus in der Zeit vor 1945 zeigt. Spontan dachte Rosemarie Franke daran, die Zeichnung den Behringwerken zum Kauf anzubieten, um mit dem Erlös das Haus in einen menschenwürdigen Zustand bringen zu lassen. - Die Zeichnung wurde tatsächlich angekauft, und die Rosenbergerin konnte mit einer Dolmetscherin nach Hansdorf reisen, im Gepäck ein Scheck über eine ansehnliche Summe. "Die Schulleiterin, Frau Sowinska, war tief gerührt und dankbar", erinnert sich Rosemarie Franke an ihren Besuch. "Sie führte uns in einen kleinen Klassenraum, in dem mit viel Liebe und Sorgfalt eine Art Emil-von-Behring-Museum eingerichtet worden war. Vor dem Gebäude war außerdem eine Büste Behrings in Bronze aufgestellt worden, die ein polnischer Schulleiter von seinem geringen Einkommen gestiftet hatte. Von unserer Spende sollte das Gebäude gestrichen werden."
Wieder ein Jahr später fuhr Rosemarie Franke erneut nach Westpreußen. Gut sah er aus, der Neuanstrich, doch der Schein trog. Dach, Dachrinnen, Fenster, Heizung und Fußböden waren in solch einem schlechten Zustand, daß nur Fachleute helfen konnten. Was tun?
Rosemarie Franke sprach mit Freunden und Bekannten. Der Apotheker Manfred Kesselmeier konnte den Direktor des Instituts für Geschichte der Pharmazie Marburg, Prof. Christoph Friedrich, gewinnen. Gemeinsam gründeten die drei den Förderverein Emil von Behring e.V. (Richterstraße 1, 33100 Paderborn), um das Geburtshaus des großen Mediziners in Hansdorf, Kreis Rosenberg, vor dem Verfall zu retten. Ein Unterfangen, das viel Mühe, Arbeit und natürlich auch Geld kostet. Ein Unterfangen aber auch, das Emil von Behring, dem ersten Nobelpreisträger für Medizin und Entdecker des Tetanus- und Diphtherie-serums, gerecht wird und dem man viel Erfolg wünschen möchte.
Sanierung dringend benötigt: Geburtshaus des Nobelpreisträgers für Medizin Emil v. Behring in Hansdorf, Kreis Rosenberg, in Westpreußen
Herzens-Wärme
An vielen Tagen man bejaht
das Leben, seine Fülle
und hört so manchen guten Rat,
bedenkt ihn in der Stille.
Doch ist vorbei der Sonnenschein.
Azur-Blau mußte gehen,
verändert sich auch unser Sein,
wir nur das Dunkel sehen.
Die Sonne, die im Herzen wohnt,
muß ihre Wärme zeigen,
dann sich das Leben wieder lohnt,
es spielen auf die Geigen. |
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