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Ende für Tram
Auf der Cranzer Allee werden in Kürze keine Straßenbahnen mehr fahren. Mitte dieses Monats wurde mit dem Abbau der Schienen begonnen. Die Fahrbahn wird nach Beendigung der Bauarbeiten von zwei Spuren auf vier Spuren erweitert sein. Wie die Pressestelle des Bürgermeisters bekannt gab, sollen die Arbeiten in zwei Etappen erfolgen. Wenn die alten, verschlissenen Leitungen ausgetauscht sind, sollen auch neue Straßenlaternen aufgestellt und die Fußgängerwege umgestaltet werden sowie die Hausfassaden in neuem Glanz erstrahlen. Da der Weg vom Flughafen in die Stadt über die Cranzer Allee führt, soll bei den Jubiläums-Besuchern aus dem Ausland ein angenehmer erster Eindruck von Königsberg entstehen, wenn sie die Stadt erreichen.
Vor 60 Jahren
Die Rote Armee besetzte am 26. März Oliva, am 28. März Balga sowie am 30. März Gotenhafen und Neufahrwasser. In Oberschlesien wurde Ratibor von der 1. Ukrainischen Front überrannt. Am 31. März setzte schweres Artilleriefeuer der Sowjets vom Norden, Süden und Westen fast die gesamte schlesische Hauptstadt Breslau in Brand. Am 1. April wurde Glogau von den Russen besetzt.
Im Westen erreichte die 3. US-Armee am 26. März Frankfurt und drang im Süden über die Brücke bei Niederrad in die Mainmetropole. Des weiteren eroberten die Westalliierten Offenbach. Am 27. März erreichten die Briten Mechelen. Wiesbaden fiel in alliierte Hand. Als "eine geschlagene Armee" meinte nun General Dwight D. Eisenhower sein deutsches Gegenüber bezeichnen zu können. Zur Begründung verwies er darauf, daß durch die Überquerung des Rheins durch die Westalliierten die Verteidigungslinie der Deutschen im Westen zusammengebrochen sei. Am 28. März änderte der Oberbefehlshaber an der Westfront und spätere US-Präsident Plan und Richtung des westalliierten Vormarsches. Das Endziel war nun nicht mehr Berlin, auf das die Sowjets zumarschierten, sondern Leipzig. Das hatte zur Folge, daß die Hauptlast des weiteren Angriffs an der Westfront nun nicht mehr Bernard Law Montgomerys 21. Armeegruppe, sondern die 12. mit der 1., 3. und neu zugeführten 15. US-Armee im Süden trug. Wie der Befehlshaber der 21. Armeegruppe lehnte auch dessen Premierminister diese Entscheidung ab. Entgegen dem stalinfreundlicheren Franklin D. Roosevelt wollte Winston Churchill Berlin als Faustpfand für die Nachkriegszeit. Nachdem sich der legendäre Generalstabschef des Heeres Generaloberst Heinz Guderian massiv für einen Separatwaffenstillstand mit den Westalliierten ausgesprochen hatte, wurde er von Adolf Hitler beurlaubt und durch General Hans Krebs ersetzt. Am 29. März wichen die Deutschen vor der kanadischen Übermacht aus Emmerich. Die Westalliierten nahmen Mannheim, Duisburg und Marburg. Wetzlar und Gießen wurden von der 1. US-Armee besetzt. Die US-Amerikaner schlossen die Eroberung Frankfurts ab. Währenddessen überschritten deren französische Verbündete den Rhein bei Germersheim. Am 30. März nahmen US-Truppen Heidelberg ein. Die US-Amerikaner erreichten an diesem und dem Folgetag Württembergs Nordgrenze. Am 31. März stieß ihre 7. Armee in den Raum Würzburg-Schweinfurt-Kitzingen vor, während die Franzosen über den Rhein nach Baden einfielen. Bis Anfang April gelang es den Westalliierten 100.000 Soldaten der Heeresgruppe B im Ruhrkessel einzuschließen. |
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