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"Sieges-Platz"

Eine Volksabstimmung in Bozen fordert, jenen Platz, auf dem eine von Mussolini errichtete Triumph-Pforte steht und der Anfang dieses Jahres in "Friedens-Platz" umbenannt worden war, wieder in "Sieges-Platz" rückzubenennen. Zur Erinnerung: Italien war 1918 zwar militärisch besiegt, doch für den 1915 an seinen Verbündeten begangenen Verrat mit Teilen Österreich-Ungarn
s belohnt worden, darunter auch Südtirol.

Die heutigen Einwohner der Industriestadt Bozen stammen hauptsächlich aus Süditalien. Die Initiative zur Rückbenennung kam von der postfaschistischen Alleanza Nazionale, die auch Regierungspartner in Rom ist. Pi-kanterweise hatte der österreichische Bundespräsident Klestil bei seinem kürzlichen Staatsbesuch dem Alleanza-Chef Fini einen hohen Orden verliehen. Wofür, wurde nicht bekanntgegeben - oder war es zum Ausgleich dafür, daß Klestil als wiederverheirateter Geschiedener nicht vom Papst empfangen wurde? RGK

 

Religionsgesetz

In Weißrußland hat das Oberhaus mit 46 Ja-Stimmen bei zwei Gegenstimmen und vier Enthaltungen ein Gesetz verabschiedet, das die russisch-orthodoxe Kirche privilegiert und die anderen Religionsgemeinschaften strengen Einschränkungen unterwirft. Zum Inkrafttreten bedarf es nun noch der Unterschrift des Staatspräsidenten Alexander Lukaschenko. Laut dem britischen Ostkircheninstitut "Keston" verbietet das Gesetz jegliche staatlich nicht registrierte religiöse Praxis. Literatur werde einer Zensur unterworfen. Publizistische Tätigkeiten und religiöse Unterweisungen dürften nur von Religionsgemeinschaften ausgeübt werden, die wenigstens zehn staatlich registrierte Gemeinden haben, von denen mindestens eine bereits 1982 legal gewesen sein muß.

 

Satte Mehrheit

In Polen ist eine satte Mehrheit von 70 Prozent für den Beitritt des Landes zur Europäischen Union. Das geht aus neueren Untersuchungen des Hauptamtes für Statistik (CBOS) hervor. Die meisten Gegner finden sich in der Landwirtschaft. So sprechen sich 50 Prozent der Landwirte dagegen aus und nur 27 Prozent dafür. Zu den Befürwortern gehören vor allem junge Leute, darunter 77 Prozent der Schüler und Studenten. Von den über 65jährigen hingegen unterstützen nur 47 Prozent die Bemühungen ihres Staates um Aufnahme in die Europäische Union. An einem Referendum über die Frage würden sich 72 Prozent beteiligen.

 

Krieg erwartet

Eine relative Mehrheit von 47 Prozent der Deutschen geht davon aus, daß eine militärische Intervention im Irak erfolgen wird. Dem stehen 39 Prozent gegenüber, die keinen Irak-Krieg erwarten. 14 Prozent meinen, diese Frage nicht beurteilen zu können. Das ist zumindest das Ergebnis einer reprä- sentativen Umfrage von polis. Bemerkenswert ist die Altersverteilung. Während unter den 14- bis 34jährigen unter den Befragten eine absolute Mehrheit von 54 Prozent mit Krieg im Irak rechnet, ist es bei den über 55jährigen mit 21 Prozent nicht einmal ein Dritte
 
     
     
 
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