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Zweierlei Friedensansicht Demos in Wien
Letzten Samstag gab es natürlich auch in Wien eine Friedensdemonstration. Zur Veranstaltung aufgerufen hatten alle, die gut und links sind, einschließlich kirchlicher Vorfeldorganisationen. Dementsprechend waren mediale Vorankündigung und Berichterstattung ebenso großräumig wie die Verkehrsumleitungen. Nur seltsam: Unter dem gleichen Motto "Kein Krieg für Öl" hatte schon zwei Wochen davor die FPÖ einen Fackelzug organisiert, vom Burgtheater über die Ringstraße zur Staatsoper, aber diese Veranstaltung war von den "unabhängigen" Medien einschließlich ORF gänzlich totgeschwiegen worden! Etwa weil die Teilnehmer nicht den Verkehr behindern wollten und daher statt auf der Fahrbahn nur zwischen den Alleebäumen gingen? Oder sollte es tatsächlich zweierlei Frieden geben? Offenbar letzteres, denn wie erinnerlich hatte Jörg Haiders Irak-Reise voriges Jahr weltweite Empörung ausgelöst, während gutmenschlicher Massentourismus nach Bagdad heutzutage die normalste Sache der Welt ist. RGK
Russland s Vermittlerrolle / Lukoil ohne Vertrag
Wie die Tageszeitung Iswestija meldet, geht es Rußland beim Irak-Konflikt nicht nur um Frieden, sondern auch um eine politische Linie, die sich gegen den Terror und Terror-Regimes wie in Tschetschenien wende. Darum stehe Rußland zur Zeit auch eher zwischen den Positionen Deutschlands und Frankreichs einerseits sowie den USA andererseits. Man fürchte in Rußland vor allem die unvorhersehbaren Folgen eines Krieges und die Eskalation der Gewalt. Zur Verdeutlichung einer Vermittlerrolle Rußlands wurde jetzt eine Delegation mit 60 Politikern, darunter 46 Duma-Abgeordnete, meist linker Parteien und Vertretern der Mitte, und auch von Wissenschaftlern und Personen des öffentlichen Lebens in den Irak geschickt, um Saddam Hussein zur Herausgabe der Massenvernichtungswaffen zu bewegen. Rußland hofft zudem, der Irak werde seine Schulden in Höhe von sieben Milliarden US-Dollar zurückzahlen. Dies ist jedoch seit der Weigerung Husseins, einen entsprechenden Vertrag mit der russischen Firma Lukoil abzuschließen, unwahrscheinlich geworden.
Warnung vor Gross-Israel / Bin Ladens Botschaft
Extremistenführer Osama Bin Laden hat in einer neuen, fast einstündigen Tonbandbotschaft die Moslems in aller Welt erneut zum Kampf gegen die USA aufgerufen. Ziel der Politik der USA sei es, die "islamische Nation" zu zerstören und statt dessen ein "Groß-Israel" zu schaffen, das Teile des Iraks, Irans, Ägyptens, Syriens, des Libanons und Palästinas in seiner Gesamtheit sowie Landstriche Saudi-Arabiens umfassen soll. Dies sei geplant in Anlehnung an das 1926 zwischen Großbritannien und Frankreich geschlossene Abkommen zur Teilung des ottomanischen Reiches, sagte Bin Laden. Der islamischen Welt drohe ein neuer Sykes-Picot-Vertrag, nur heute seien die Akteure George Bush und Tony Blair. Die in London erscheinende Zeitung "Al Hayat" erhielt die Sprachaufzeichnung nach eigenen Angaben in Kairo. Teile der Botschaft wurden auch im Internet auf einer islamischen Website veröffentlicht. |
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