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Für Sie gelesen

 
     
 
Er hatte mit der Sprache experimentiert", schrieb Karl Krolow in seinem Nachruf auf Wolfgang Weyrauch (1904–1980) in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Sie war oft eine von Nervosität flimmernde Sprache. Sie kannte Haß und Unrast. Sie war ungeduldig. So blieb seine Arbeit auf eine Weise frisch, spontan für die, die ein Ohr für die- sen Lebenswillen, für diese Schreibnotwendigkeit hatten."

Einen Einblick in die Sprache des "durch Zufall" in Königsberg geborenen Dichters Wolfgang Weyrauch erhält der "neue" Leser nun durch einen im Kranichsteiner Literat
urverlag, Darmstadt, erschienenen Band mit Lyrik und Prosa des eigenwilligen Dichters: Das war überall (270 Seiten, engl. Broschur, 29,80 DM). Es sind "dunkle" Texte, Texte gegen Gewalt und Krieg, voller Ahnungen und stiller Klage. "Weyrauch, so der Herausgeber und Freund des Dichters, Dr. Fritz Deppert, in seinem Vorwort, "hat sich selbst gern als Eckensteher bezeichnet, aber er war keiner, der nur beobachtend, notierend und mitteilend in der Ecke stehen geblieben wäre – es war für ihn ein Prinzip, sich aus der Ecke zu lösen und sich einzumischen."

 

 
     
     
 
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