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Es geschehen keine weltbewegenden Dinge in dem kleinen, liebenswerten Dorf an der Deime. Sieht man einmal davon ab, daß es schon ein bemerkenswertes Ereignis war, wenn im Krug Kino gezeigt wurde und zwei Lorbasse es nicht sein lassen können, sich heimlich in die Abendvorstellung zu schleichen, um herauszufinden, was den Kindern "unterschlagen" wurde. Oder von dem unheimlichen Geschehen, das aus dem strengen Lehrer Eggert einen fast liebenswürdigen Menschen machte; oder von der Reise des kleinen Reinholdchen nach Königsb erg mit der sausenden und brausenden Eisenbahn; oder von dem "hinterhältigen" Gebaren des Friseurs, der sich plötzlich als Zahnarzt entpuppt; oder ...
Der Fabulierlust von Herbert Hoffmann sind kaum Grenzen gesetzt. In seinen Anekdoten aus Ostdeutschland, zusammengefaßt unter dem Titel Schwarzsauer und Keilchen (Günter Borrmann GbR, Kleikamp 6, 38154 Königslutter. 138 Seiten, zahlr. sw Abb., brosch., 24,80 DM), hat der 1934 geborene Ostpreuße seine Kindheitserlebnisse ebenso festgehalten wie Menschen seiner Heimat nachgezeichnet. Ein Lesevergnügen für Heimatfreunde.
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