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Gedanken zur Zeit: Outfit und Vaterland

 
     
 
Vor der Fernsehkamera gefragt, für wen sie denn hier in Sydney kämpfe, etwa für da Vaterland, antwortete eine junge Sportlerin aus der deut-schen Mann-schaf überrascht: "Für das Vaterland? Nein, bestimmt nicht. Für mich natürlich. Un auch für die Mannschaft. Aber fürs Vaterland? Das klingt komisch." Und nach eine kurzen Pause, nachdenklicher: "Aber eigentlich kämpfen wir ja doch für unse Vaterland."

Die Momentaufnahme zeigt die Verwirrung, von der vor allem die jüngeren Deutsche erfaßt werden, wenn sie nach ihrem Land, nach ihrem Volk, nach ihrem Vaterland gefrag werden. Nachdem man Jahrzehntelang diese Begriffe verhöhnt hat, sie versucht hat zu ersetzen durch den unverbindlichen soziologischen Begriff der Gesellschaft, ihnen nu negative Eigenschaften unterstellt hat, sind viele jüngere Deutsche verblüfft, verwirrt unsicher, wenn sie der Wirklichkeit begegnen.

Bei den Olympischen Spielen handelt es sich nun einmal um den sportlichen Wettstrei von Nationen. Am Eröffnungstag marschieren nicht Vereinsmannschaften auf, sonder Ländermannschaften, und sie tragen Schilder mit den Namen ihrer Länder vorweg. Zu Ehre des Siegers ertönt die National
hymne seines Landes, zu Ehren der Medaillengewinner werde die Nationalflaggen gehißt. Man bedauert fast die jungen Deutschen, die – bei letzten Mal selten genug – auf dem Siegertreppchen stehend, manchmal nicht recht zu wissen scheinen, wie sie sich ihren nationalen Symbolen gegenüber zu verhalten haben Denn ihnen ist ja beigebracht worden, sei es im Schulunterricht, sei es bei der tägliche Zeitungslektüre oder beim Konsumieren des Fernsehprogrammes, daß ihre Nation, ih Vaterland negativ besetzt ist. Äußert jemand, er sei stolz darauf, Deutscher zu sein schlägt ihm wieherndes, hämisches Gelächter entgegen. "Typisch deutsch!" Da heißt aus dem Munde eine Publizisten: ganz schön blöd.

In der Berichterstattung über die Olympischen Spiele vermeidet man möglichst die Bezeichnung "Deutschland". So liest man etwa in der Zeitung über die Rangfolg der Judo-Klasse bis 63 kg – Frauen, daß die Goldmedaille gewonnen sei von Severin Vandenhende (Frankreich), Silber von Shufang Li (China), Bronze von Vandecaveye (Belgien) Fünfte sei Anja von Rekowski geworden, aus Hannover. So vermeidet man den Begrif "Deutschland".

Man benutzt in den Medien und in der großen Politik offensichtlich ungern das Wor "Deutschland" und spricht lieber von "der Republik". Man beobacht einmal unseren Außenminister-Darsteller Joseph-Joschka F., mit welchen Verrenkungen er e vermeidet, das Wort "Deutschland" in den Mund zu nehmen. Er findet dafü hundert Umschreibungen. Wenn er konsequent wäre, dann hätte er sich geweigert, de Ministereid abzulegen, in dem die Funktionsträger schwören, das Wohl des deutsche Volkes zu mehren. Manche erinnern sich noch der sozialdemokratischen Kultusministeri Schleswig-Holsteins, die sich weigerte, an ihrem Segelboot die deutsche Flagge zu setze und die daher in einem dänischen Hafen mit einer Ordnungsstrafe belegt wurde.

Warum denn wohl war Deutschland die erfolgreichste Olympia-Nation 1936 und warum wie die DDR so überragende Leistungen ihrer Sportler auf? Weil in beiden Fällen – un das hat nichts zu tun mit dem ideologischen Gehalt – das Gemeinschaftsgefüh aktiviert worden war. Die Sportler traten ein für die Ehre ihrer jeweiligen Gemeinschaf und wuchsen damit über sich selbst hinaus. Offenbar ist bei unseren mitteldeutsche Sportlerinnen und Sportlern davon immer noch einiges übrig, was Harald Schmidt zu berechtigt süffisanten Aufstellung eines Medaillenspiegels veranlaßte, nach dem Schem vor der Wiedervereinigung. Da zeigte es sich, daß die Masse der deutschen Olympiasiege in Jahre 2000 von Sportlern aus dem Gebiet errungen wurde, das bis 1990 zur DDR gehörte während die auf Extrem-Individualismus getrimmten und nur dem Geld nachjagenden Wessi weit abgeschlagen waren.

Für ihr Vaterland gehen sie also nicht in die sportliche Arena. Sie lassen sich abe sehr wohl von ihrem Vaterland ihr aufwendiges Trainigsprogramm finanzieren, ihre Reis nach Sydney, ihr schickes Outfit und was alles dazugehört.

Sie sind in die Irre geführte, orientierungslose junge Deutsche und nich verantwortlich für die Zerstörung des deutschen Gemeinschaftsgefühls, das man auc Nationalbewußtsein nennt
 
     
     
 
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