Geistergeschichten

In Hamlet heißt es, daß der Geist

bei Morgengrauen flüchtet,

und Nizzas Gipfelei beweist,

es war nicht bloß erdichtet.

Entgeistert hockt man jetzt vereint

im Zorn auf Irlands Wähler:

Das Volk als Geist,

der stets verneint, –

sein Votum, welch ein Fehler!

Der Nizzikraten Schar erschrak,

denn Eintracht war erschlichen.

Der Geist, der in der Flasche stak,

ist ihrem Griff entwichen!

Der Herren

eigner Geist agiert

indes als Geist der Zeiten –

man gipfelt weiter ungeniert

für Nebensächlichkeiten.

Doch schlagen Völker jetzt Alarm

ob solch gezinkter Karten,

anstatt wie sonst, im Geiste arm,

auf Seligkeit zu warten!

Europas Fleisch ist billig nicht,

dafür der Geist voll Schwäche,

der Euro bleibt ein armer Wicht

und treibt hinab die Bäche.

Es dämmert nun, wes Geistes Kind,

welch arrogante Laffen

die Mega-Europisten sind,

die "ihr" Europa schaffen!

Bleibt ungelöst die Frage bloß:

Wie wird der Mensch und Zahler

die ungerufnen Geister los –

wie spart er seine Taler?