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Die Römer scheinen erst recht spät, im 4. Jh. v.Chr., den Gebrauch von Münzen gekannt zu haben. Bis zu diesem Zeitpunkt bestand Tauschhandel. Die erste Münze (aes rude) bestand aus einem mehr oder weniger unförmigen Stück Bronze; diese wurde dann durch Bronzeplättchen ersetzt, auf de-nen bildliche Darstellungen (Tiere, Waffen) graviert waren (aes signatum).
Die erste wirkliche Kursmünze war der as librarius, eine Bronzemünze, die, zumindest theoretisch, ein römisches Pfund (libra), also etwa 273 Gramm wog. Dieser as wurde gemäß des Duodezimalsystems unterteilt in semis, triens, quadrans, sextans und uncia.
Am Ende des 3. Jhs. v.Chr. begegnen Silbermünzen: Der Denar entsprach zweieinhalb as, die Sesterze zehn as; nach einer Umgestaltung der Münzen entsprachen im 2. Jh. v.Chr. der Denar 16 as und die Sesterze vier as.
Unter Caesar war die Sesterze nur noch aus Bronze, und Goldmünzen wurden geprägt: Die Sesterze (Bronze) entsprach vier as, der Denar (Silber) vier Sesterzen und der aureus (Gold) Zur Kaiserzeit tauchte einerseits der as, der im Verlaufe des 1. Jhs. v.Chr. nicht mehr geprägt worden war, wieder auf, anderseits war die Sesterze von nun an aus Messing. Man hatte also folgende Münzen: as (Bronze), die Sesterze (Messing), welche vier as entsprach, den Denar (Silber), der vier Sesterzen oder 16 as entsprach, sowie den aureus (Gold), der 25 Denar wert war.
Von den Anfängen der römischen Münzen bis zur Kaiserzeit sank das Metallgewicht stetig. Der bronzene as wog nacheinander 273, 109, 27, 9 und schließlich in der späten Kaiserzeit nur noch 2,3 Gramm, der Denar enthielt zusehends weniger Silber und das Goldgewicht des aureus sank von 8,1 auf 7,3 Gramm während der Kaiserzeit und gar auf 6,5 Gramm in der späten Kaiserzeit.
Die Münzen wurden im Tempel derJuno Moneta (Juno die Mahnerin) geprägt, deren Epitheton Moneta schließlich zur Bezeichnung für die Münze wurde. Ein Gremium aus drei Männern, die tresviri monetales (- Vigintiseviri) wurde zur Kontrolle der Prägestelle gewählt. Zur Kaiserzeit blieb ihnen nur die Herstellung von Münzen aus unedlen Metallen, da sich die Kaiser die Kontrolle über Gold und Silber vorbehielten. — Während der Republik wurden die Münzen zunächst mit Götterbildnissen beprägt, später variierte man dann die Bildnisse. Seit Augustus trugen die Münzvorderseiten das Kaiserbildnis, auf der Rückseite erschienen unterschiedliche Motive. Somit erzählten die Münzen durch ihr Erscheinungsbild von der Geschichte Roms und besaßen oft einen hohen künstlerischen Wert.
In der Kaiserzeit mußte man 400000 Sesterzen besitzen, um zur Ritterschaft zu gehören, gar 1 Mio., um dem Senatorenstand anzugehören. Die höchsten Beamten aus der Ritterschaft, die Präfekten der Prätorianer und des Proviantes sowie die Vorsteher der kaiserlichen Kanzlei , erhielten eine jährliche Besoldung von 300000 Sesterzen. Die bedeutendsten Vermögen beliefen sich auf 10 Mio. Sesterzen. Man bedenke, daß 1 Mio. Sesterzen zur Zeit Trajans einem Wert von etwa 100000 DM entsprach. |
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