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Gewöhnungsbedürftig

 
     
 
Nach dem dramatischen Aus ihrer Ehe mit Frédéric Forster, einem gutsituierten Banker, flüchtet Sonia, ihres Zeichens gelernte Physiotherapeutin, ins verträumte Bergdorf Val Grisch, um dort eine Stelle in dem schicken Wellness-Hotel "Gamander" anzunehmen.

Die furchtbaren Bilder, als Frédéric sie sogar mit einem Messer bedrohte, kann sie jedoch nicht vergessen, und auch die Tatsache, daß er fürs erste in der Psychatrie festsitzt, bietet ihr keinen wirklichen Trost. "Und wieder die gleichen Bilder: Die zerberstende Scheibe neben der Türklinke. Die Hand, die nach dem Schlüssel tastete ... Die Speichelfäden in den Mundwinkeln. Die drei Worte. Drei scharf geschliffene, stahlglänzende Dreiecke: Ich. Kill. Dich."

Hinzu kommt noch, daß ihr seit einem eher unfreiwilligen LSD-Trip einstweilen die Realität zu entweichen scheint. Geräusche bekommen einen Geschmack, Farben werden stofflich und entwickeln einen eigenen Geruch ... Da kann auch ihr treuer Wellensittich Pavarotti mit seinem äußerst realen Geschilpe und geräuschvollem Käfiggehopse nicht mehr helfen.

Als plötzlich seltsame Ereignisse das Hotel und besonders Sonia heimsuchen, beginnt sie vollends an sich und ihrer Wahrnehmung zu zweifeln.

Auf der Suche nach einer logischen Erklärung findet sie ein altes Buch, das eine Sage aus der Umgebung erzählt.

Das Unheimliche an dieser äußerst mysteriösen Geschichte ist, daß deren Inhalt quasi den Schlüssel für die seltsamen Begebenheiten im Hotel liefern würde, wenn, ... ja wenn man den Pfad der Vernunft verlassen und der schaurigen "Sage des Teufels von Mailand" Glauben schenken würde ...

"Der Teufel lächelte. ,Bevor du ablehnst, höre die Conditionen. ... ,Wenn es Herbst wird im Sommer, Wenn es Nacht wird am Tag, Wenn die Glut brennt im Wasser, Wenn es tagt beim zwölften Schlag ... Wenn zum Mensch wird das Tier ... Erst dann gehörst du mir. "

Das verträumte Bergdorf liefert einen romantischen Hintergrund für die eigentliche Handlung, und die mystische Sage rankt sich wie ein Efeu um Sonias detektivische Suche nach schlüssigen Erklärungen.

Der Schweizer Bestseller-Autor Martin Suter besticht auch in diesem Roman durch seinen klaren, gradlinigen Schreibstil.

Leser, die bisher jedoch nur Suters Erstlingswerk "Small World" oder seinen Bestseller "Business Class" gelesen haben, werden sich auf etwas ganz Neues gefaßt machen müssen.

Diese Mischung aus alter Sage und modernem Kriminalroman hat es in sich. A. Ney

Martin Suter: "Der Teufel von Mailand", Diogenes
, Zürich 2006, geb., 297 Seiten, 19,90 Euro 5618
 
     
     
 
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