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Haartracht

 
     
 
Über lange Zeit hinweg war die Frisur der Frauen recht einfach: Dutt (tutulus) oder zu dicken Strängen gedrehte Zöpfe auf dem Scheitel. Die Mode verfeinerte sich zur Zeit der Flavier (69 n. Chr.), als gekräuselte Frisuren aufkamen und die Haare mittels Nadeln und Diademen aufgesteckt wurden. Mitte des 3. Jhs. n.Chr. wurde die Schlichtheit tonangebend, so daß die Römerinnen von hochgesteckten Frisuren abkamen und statt dessen das Ondulieren bevorzugten, wobei man gelegentlich zu helmartigen Formen gelangte, die sogar die Ohren einschlossen, oder die Haare nach hinten legte wie einen Helmbusch.

Man braucht nicht zu betonen, daß die Römerinnen, wie Ovid berichtet, aus den zahlreichen Modefrisuren die wählten, von denen sie glaubten, daß sie am besten zu ihnen paßten, wobei sie der Natur mit falschen Zöpfen, Perücken oder Tönungen nachhalfen. Eine oft von anderen Friseusen unterstützte Sklavin (ornatrix) hatte die Aufgabe, die Hausherrin zu kämmen.

Die Männer trugen im allgemeinen kurze Haare, lediglich einige Schönlinge ließen sich mit dem Eisen frisieren. Die, die ihre Kahlheit als unvorteilhaft empfanden, griffen auf unterschiedliche Mittel zurück.
 
     
     
 
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