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Königsberg Das Generalkonsulat der Republik Polen in Königsberg ist in ein neues Gebäude eingezogen. In dem Neubau, der umgerechnet mehr als vier Millionen Mark gekostet hat, sollen unter anderem Visaangelegenheiten abgewickelt werden. Das Konsulat habe nach eigenen Angaben jährlich über hunderttausend Dokumente zu bearbeiten. Zur Eröffnung erschien auch der Gouverneur des Königsberger Gebiet es, Leonid Gorbenko. In der Tatsache des Baus eines derart aufwendigen Neubaus sehen Beobachter vor allem das unverminderte wirtschaftliche und politische Interesse Polens an Königsberg. Auf Polen entfielen im Jahre 1997 allein 26 Prozent der Exporte des Königsberger Gebiets im Wert von 170 Millionen Mark und 17 Prozent der Importe im Wert von 340 Millionen Mark. Damit steht Polen auf dem ersten Platz der Außenhandelsbeziehungen des Königsberger Gebiets.
Königsberger Express
Königsberg Der "Königsberger Express", die deutschsprachige Zeitung in Königsberg, ist in Turbulenzen geraten. Dies teilte der Vertreter der deutschen Wirtschaft und Vertreter der Hamburger Handelskammer im nördlichen Ostdeutschland, Stephan Stein, in der Dezember-Ausgabe der Zeitung mit. Er forderte insbesondere Geschäftsleute aber auch andere Leser auf, dem "Königsberger Express" zu helfen. Es genüge ein relativ kleiner Einsatz, um ihn weiter zu entwickeln und am Leben zu erhalten, so Stein. Zur Zeit kämpft das Blatt, vor allem wegen der kastrophalen Rubel-Entwertung, ums Überleben. Die Königsberger Vertretung der Hamburger Handelskammer (Postfach 3264, D-23581 Lübeck) hat inzwischen die Koordinierung der Hilfe für den "Express" übernommen.
Deutsche Gräber zerstört
Tief betroffen ist der Katholische Flüchtlingsrat in Deutschland über die jüngste Zerstörung von zehn bis zwanzig ermländischen Gräbern aus der Jahrhundertwende direkt bei der Wallfahrtskirche und Gnadenkapelle im Marienwallfahrtsort Dietrichswalde im Erzbistum Ermland. Erschüttert zeigt sich Vorsitzender Norbert Matern auch deshalb, weil die Bulldozer auf Anordnung von Pfarrer Kasimierz Brozowski nur wenige Tage nach dem Ende der deutsch-polnischen Ermländischen Begegnungstage am 11. Oktober im Pilgerheim von Dietrichswalde eingesetzt wurden, bei denen der zuständige Erzbischof Edmund Piszcz, der von dem Vorhaben nichts wußte, eine zweisprachige Messe gefeiert hatte. Die Ereignisse von Dietrichswalde, wo sich jährlich 350 000 Pilger der kirchlich anerkannten Marienerscheinung von 1877 erinnern, haben in der polnischen Presse ein kritisches Echo gefunden. So schrieb die Tageszeitung "Gazeta Wyborcza" am 15. Oktober: "Gietrwald: Aufregung bei den Einwohnern über die Zerstörung des Friedhofs. Der Wojewodschaftskonservator hat gestern bei der Allensteiner Metropolitankurie wegen der Zerstörung der Gräber von Ermländern interveniert
Wir erinnern: Im Auftrag des Pfarrers des Mariensanktuariums wurden auf dem Dietrichswalder Friedhof zehn bis 20 ermländische Gräber eingeebnet, die aus der Jahrhundertwende stammen. Aus den Resten der Grabsteine ließ der Pfarrer eine kleine Stützmauer am eigenen Pfarrhaus errichten." DOD
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