|
Irak - Ende 2005 hatten zirka 7200 Iraker in Deutschland den Status "geduldet". Von Januar bis Juni 2006 stellten knapp 1000 Iraker einen Asylantrag. Vor dem Sturz des Saddam-Regimes 2003 war die Zahl (Erstantrag Asyl) noch höher: zirka 11600 im Jahr 2000. Nach jüngsten richterlichen Entscheidungen sind Abschiebungen möglich.
Türkei - Türken bilden die größte Zuwanderer gruppe in Deutschland. Sie kamen ab 1961 vor allem aus ökonomischen Gründen in die Bundesrepublik. Seit den 80er Jahren dominieren kurdische Flüchtlinge sowie Türken, die im Rahmen der Familienzusammenführung zuziehen. Über 40 Prozent der türkischen Staatsangehörigen leben seit mehr als 20 Jahren hier. Vergleichsweise wenige kehren in ihre Heimat zurück. Aufgrund des geänderten Staatsangehörigkeitsrechts wurden zirka 600000 eingebürgert. Zusätzlich leben zirka 1,8 Millionen Türken mit türkischem Paß hier.
Ex-Jugoslawien - Serbien und Montenegro sind mit zirka 1800 Asylantragstellern (Januar bis Juni 2006) Hauptherkunftsgebiet beim Asyl. Die hier lebenden Jugoslawen machen insgesamt 7,3 Prozent aller hier lebenden Ausländer aus. Zirka 40 Prozent der Zuzügler von dort sind derzeit Albaner. Als Asylanten anerkannt werden Angehörige dieser Herkunftsgruppe derzeit fast nie. Die Verfolgung im Rahmen des kriegerischen Zerfalls Jugoslawiens in den 90er Jahren gilt als beendet.
Libanon - Mit den Flüchtlingen infolge des Bürgerkrieges (Mitte der 70er bis 1990) begann der Zuzug von Libanesen. Im Jahr 2000 lebten 54000 Libanesen in Deutschland (280000 Araber). Sie sind die nach den Marokkanern (zirka 80000) größte arabische Zuwanderergruppe hier. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer ist mit zwölf Jahren geringer als die der Türken (19).
Afghanistan - 2004 hielten sich zirka 65000 Afghanen in Deutschland auf. Bis 1978 waren vor allem wirtschaftliche Beziehungen oder ein Studium Zuzugsgründe. Seit dem sowjetischen Einmarsch 1979 und erst recht seit der Talibanherrschaft ab 1995 kamen vorrangig geringqualifizierte Flüchtlinge nach Deutschland. Sie sind kaum in Vereinen organisiert. Durchschnittlich bleiben die Zuwanderer von dort neun Jahre in der Bundesrepublik. |
|