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Mit großen, wissend blickenden Augen schaut der Junge in die Gesichter der Erwachsenen. Schmal und blaß ist er, durch eine dicke Kanüle wird er mit lebenswichtigen Stoffen versorgt. Er ist unheilbar krank, wird bald sterben und er scheint es zu wissen. Seine Eltern sitzen an seinem Bett und schauen auf ihr Kind. Wird es lange leiden müssen? Warum er und warum nicht ich? fragt sich die Mutter. Der Vater ist wie versteinert. Der Kummer scheint sie niederzudrücken. Nicht nur ihr Kind braucht Hilfe in den letzten Stunden, sie selbst müssen getröstet werden und Kraft bekommen, damit sie ihr Kind auf seinem letzten Weg begleiten können.
Seit 1990 gibt es den Deutschen Kinderhospizverein e.V., Bahnhofstraße 7, 57462 Olpe, Telefon (0 27 61) 96 95 55, Fax (0 27 61) 96 95 56, E-Mail: info@deutscher-kinder-hospizverein.de , der Familien mit lebensbegrenzend erkrankten Kindern unterstützt. Etwa 22.000 Kinder gibt es schätzungsweise zur Zeit in Deutschland, die an einer unheilbaren, lebensbedrohlichen Krankheit leiden. Jährlich sterben etwa 2.160 Kinder an einer solchen Krankheit, davon 500 an Krebs. Die anderen leiden an Stoffwechselstörungen, Herz- oder Nierenerkrankung en, an Erkrankungen des Nervensystems wie etwa Muskeldystrophie. Ihre genaue Zahl ist, anders als bei Krebs, der durch ein Zentralregister erfaßt wird, statistisch nicht dokumentiert. Diese Kinder und ihre Familien sind dringend auf eine ambulante Betreuung zu Hause oder in einem Kinderhospiz angewiesen.
Ehrenamtliche und hauptamtliche Helfer der Kinderhospizarbeit unterstützen die Betroffenen auf dem oft langen Leidensweg. Auch vermittelt der Deutsche Kinderhospizverein Ansprechpartner für betroffene Familien in ganz Deutschland. Nähere Informationen und Kontakte
findet man auf der Internetseite www.aktion-kinder-hospiz.de . Dort wird auch eine neue CD aus dem Glühwürmchen-Verlag angeboten, die unter dem Titel Pass auf, sing mit 19 Lieder von Kindern für Kinder enthält und ihnen auf heitere Art beibringt, mehr auf die Gesundheit zu achten. Zu flotten und einprägsamen Melodien werden Texte über die Fröhlichkeit, die richtige Ernährung, übers Sonnenbaden gesungen (für Kinder ab fünf Jahren). Ein Lied allerdings, der "Hoffnungssong", fällt aus dem Rahmen, wird es doch von dem bekannten Pop-Sänger Xavier Naidoo interpretiert, der es sich nicht hat nehmen lassen, für die Kinderhospizarbeit zu singen. Sieben Euro der CD (11,90 Euro im Internet oder über den Verein) gehen während einer Aktion im Oktober an den Deutschen Kinderhospizverein, der mit dem Erlös ein geplantes stationäres Kinderhospiz bei Memmingen im Allgäu finanzieren will. Wie wichtig diese Arbeit ist, das wissen vor allem diejenigen, die selbst ein krankes Kind zu Hause haben und oft auch selbst einmal in den Arm genommen werden möchten.
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