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Die Christen , die die Beerdigung praktizierten, hatten im Orient und in Afrika Friedhöfe unter freiem Himmel wie auch solche unter der Erde, die den Namen Katakomben erhielten. Der Begriff stammt von einem solchen, der im Südwesten Roms lag, bei der heutigen Kirche des hl. Sebastian, und sich in einer Senke befand, die im Lateinischen ad catacumbas hieß.
Die Verwendung unterirdischer Grabplätze ist für die Christen nicht typisch, doch erreichten die christlichen Katakomben in der Umgebung Roms eine besondere Verbreitung. Bis zu Beginn des 2. Jhs. findet man heidnische und christliche Gräber nebeneinander auf den Friedhöfen, danach aber zogen es die Christen vor, eigene Ruhestätten für ihre Toten anzulegen, an denen sie auch den Totenkult begehen konnten. Die ersten Katakomben wurden auf privaten Grundstücken ausgehoben. Ihre heutigen Namen erinnern an den Eigentümer, so etwa die Katakombe des Praetextat oder die der Domitilla, der Nichte des Kaisers Domitian. Später erwarben die zu Bestattungsgemeinschaften zusammengeschlossenen Christen Begräbnisgelände. Sie begingen in den Katakomben den Kult zur Ehrung ihrer Toten und stellten sich unter deren Schutz. Doch ani Ende des 3. Jhs, wurde ihnen dieser Schutz genommen, denn dank ihrer großzügigen Räume und der unterschiedlichen Etagen konnten die Katakomben zuweilen als Zufluchtsstätte dienen.
Schon seit dem 2. Jh. dekorierten die Christen die Wände der Katakomben. Diese ersten Wandbilder weisen keineswegs einen Bruch mit der heidnischen Malerei auf, denn es handelt sich um dieselben Themen, wohl aber im christlichen Sinn interpretiert. So wird etwa Orpheus zum Guten Hirten oder der belehrende Philosoph zu Christus. In späterer Zeit dann entnehmen die Künstler ihre Szenen auch dem Neuen und Alten Testament. |
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