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Wenn Du in der Kunst der Gegenwart an Werken eine Gesetzeslosigkeit, Willkür oder Zügellosigkeit, wenn Du krasse Roheiten und Brutalitäten wahrnimmst, dann beschäftige Dich lange und eingehend mit diesen Werken und Du wirst schließlich erkennen, wie die anscheinende Willkür sich in Freiheit, die Roheiten sich in hohe Feinheiten verwandeln“, schrieb Emil Nolde 1906 an Hans Fehr. Und: „Harmlose Bilder sind selten etwas wert.“ Zitiert hat diese Worte Tayfun Belgin, Ausstellungsleiter am Museum am Ostwall in Dortmund, in seinem Beitrag zu einem Buch über Meisterwerke der Moderne: Vom Expressionismus zur Gegenwart (Christian Brandstätter Verlag, Wien, München. 256 Seiten mit 160 farbigen Abb., geb. mit Schutzumschlag, 84 DM). Es begleitet eine Ausstellung, die noch bis zum 30. September in der Kunsthalle Krems in der Wachau unter dem Titel „Von Macke bis Picasso“ zu sehen ist. Die Exponate stammen aus dem Dortmunder Museum, das bereits 1996 in Italien seine Sammlung mit Expressionisten zeigte. In Krems - wie auch in dem Buch, das neben den Abbildungen auch informative Texte zur Entwicklung der Kunst im 20. Jahrhundert enthält, sind Werke von Barlach und Kollwitz, von Marc und Macke, von den Künstlern der „Brücke“, aber auch von Vertretern des Informel wie Schultze und Thieler zu sehen. Ein bunter Querschnitt durch das reichhaltige künstlerische Schaffen des vergangenen Jahrhunderts - und kaum „harmlose Bilder“. man
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