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Als drei Jungen des Ferienlagers "Baltijskie Wetry" auf der Kurischen Nehrung umhertollten, machten sie plötzlich eine ungewöhnliche Entdeckung: Aus dem Sand ragte die rostige Motorhaube eines Autos. Bei näherer Untersuchung stellte sich heraus, daß es sich um einen deutschen Lastwagen aus der Zeit des Zweiten Weltkrieg s handelte. Wie in der online-Ausgabe der Zeitung Strana Kaliningrad zu lesen war, muß die linke Seitenwand offensichtlich von schwerem Geschütz getroffen worden sein; sie war völlig zerschmettert. Bei einigen Rädern, vor allem der Hinterachse, waren die Gummireifen noch erhalten. Auch eine Plastikhupe am Lenkrad war zu erkennen, in der Mitte des Lenkers ließ sich die Aufschrift "Eisen- und Metallwerke Lippstadt" entziffern.
Neugierig geworden, untersuchten die Jungen ihren Fund eingehender: In der verrosteten Kabine entdeckten sie schließlich menschliche Knochen, Porzellanscherben und Fetzen eines Mantels. In einem korrodierten Metallkasten lagen Werkzeuge - ein Schraubenschlüssel und eine Kombizange. Ein Tornister enthielt ein sehr brüchiges Stück einer Zeitung oder einer Beschreibung, auf dem noch klar die Worte "Lippstadt 1942" zu erkennen waren. Außerdem befand sich ein kleines Lineal in dem Behälter. Und auf den Scheinwerfern konnten die Jungen die Aufschrift "Bosch" erkennen. Julian Mühlbacher |
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