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Die Kiowa galten einst als der gefährlichste Stamm der Prärie-Indianer, von dem man sagte, er habe von allen Indianerstämmen Nordamerikas die meisten „,weißen Männer“ getötet und dessen Foltermethoden die grausamsten waren. Von diesem stolzen Reitervolk leben heute nur noch etwa 3000 Stammesangehörige in einer Reservation bei Anadarko in Südwest-Oklahoma. Ursprünglich stammen die Kiowa aus dem Quellgebiet des Missouri, wo sie bis zum 17. Jahrhundert in festen Siedlungen lebten. Dann vertauschten sie diese fast bäuerliche Lebensweise mit dem Dasein als Bisonjäger und Pferdezüchter und begannen ein unstetes Wanderleben, bei dem sie in den Great Plains nicht nur oft mit anderen Stämmen in Konflikt gerieten, sondern auch auf ausgedehnten Raubzügen bis nach Texas und Mexiko gelangten. Sprachlich steht das Kiowa dem Tano nahe und gehört zu den sog. Uto-Aztekensprachen. Zwischen 1740 und 1840 war die Glanzzeit dieser Reiternation, dann begann der Niedergang, als die große mörderische Büffeljagd der Weißen ihre Lebensgrundlagen bedrohte und sie gleichzeitig gegen andere Indianerstämme und gegen Weiße kämpften. Mit ihren ursprünglichen Hauptfeinden, den Comanchen, schlossen sie schließlich ein Bündnis, und eine Gruppe von Apachen hatte sich ihnen früher schon angeschlossen. Diese sog. Kiowa-Apachen, die der athapaskischen Sprachgruppe angehören, teilten das Schicksal der Kiowa bis zu deren Kapitulation 1875 vor dem US-General Miles. Heute gibt es in der Reservation in Oklahoma von ihnen nur noch etwa 200 Nachfahren. |
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