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Kleine Geschichte Trusos

 
     
 
Im Jahre 899 fuhr der Seefahrer Wulfstan von Haithabu bei Schleswig nach dem Preußenland. Er gelangte durch die Mündung eines Weichselarmes und durch den Elbingfluß in den Drausensee, an dessen Ufer er bei dem Ort "Truso" anlegte. Hier lernte er die Gastfreundschaft der Prußen, die er wie der römische Geschichtsschreiber Tacitus "Ästen" nennt, kennen. Wulfstan berichtet, daß es im Ästenlande viele Burgen und auf jeder einen König gebe. Bei Truso, dessen Name wohl nordischen
Ursprungs ist und den der 1244 als "stagnum Drusine" bezeichnete Drausensee fortführt, handelt es sich wahrscheinlich um eine Mischsiedlung von schwedischen Wikingern und westbaltischen Prußen. In der Nähe wurden zahlreiche Gräber altpreußischer und nordgermanischer Herkunft gefunden.

Der Drausensee war, wie der Ordenschronist Peter von Dusburg berichtet, noch im 13. Jahrhundert befahrbar. Truso im südöstlichen Randgebiet der heutigen Stadt wurde von den Rittern des Deutschen Ordens beim Kampf gegen die heidnischen Prußen erobert. 1237 wurde in der Nähe eine Burg und nördlich davon von Kaufleuten der Mitbegründerin Lübeck die Stadt Elbing angelegt. Letztere erhielt 1246 ihr Stadtrecht. Zwischen Burg und Stadt gründeten Orden und Bürgerschaft gemeinsam 1242 das Heilig-Geist-Hospital, das 1291, nach dem Fall von Akkon im Heiligen Land, das Hauptspital des Deutschen Ordens wurde. H. L.
 
     
     
 
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