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In angelsächsischen Ländern ist "Fritz" eine abfällige Bezeichnung für Deutsche. Was die Deutschen selbst mit dem Namen verbanden, hing meist von ihrer persönlichen Beziehung zu Preußen, zur Tradition insgesamt ab. Konsens war über rund zwei Generationen hinweg, daß "Fritz" für etwas Altes, lang Hergebrachtes steht. Ein altmodischer Männername eben.
Tatsächlich? In Hamburg führen zwei Studenten gerade vor, wie schnell solche Klischees selbst zum alten Eisen werden. Der angehende Medientechniker Lorenz Hampl (25) und der Außenwirtschafts student Mirco Wolf Wiegert (27) wollten sich schon länger selbständig machen. Nur die zündende Idee habe ihnen noch gefehlt, wie sie der Lokalpresse verrieten.
Gelangweilt von lauter Allerwelts-Cola-Getränken fiel schließlich der Groschen. Seit Februar bieten die beiden jungen Hansestädter den Brausegiganten Coca-Cola und Pepsi die Stirn mit einer selbstproduzierten Cola. Sie tauften ihr neues Produkt "Fritz-Kola" (Kola, nicht Cola!). Warum Fritz? Der Name sei dreist, frech, witzig, irgendwie positiv und auf jeden Fall norddeutsch, begründeten die beiden Unternehmer-Neulinge ihre Wahl. Wie sich die Zeiten ändern: gestern noch "Monokel-Fritze", heute also frech, witzig und "irgendwie positiv".
Das Besondere an Fritz-Kola ist der hohe Koffeingehalt; er liegt genau an der erlaubten Obergrenze von 250 mg/l, normal sind 40 mg/l. Der Fritz aus der Flasche eignet sich also perfekt als Wachmacher zu später Party-Stunde. In über 30 Lokalen Hamburgs wird die Brause bereits angeboten. Die Geschmacksprobe ergab: Weit weniger süß als die große Konkurrenz, für Freunde des lieblichen Aromas unter Umständen etwas fade. (Weitere Informationen im Internet unter www.fritz-kola.de ) Elisa Wachtner |
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