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Kostbarkeiten aus edlem Silber

 
     
 
Eine junge Frau war schuld, daß ein Mann der Sammelleidenschaft verfallen ist. Der Angebeteten wollte er von einer seiner Reisen in ferne Länder etwas ganz Besonderes mitbringen. Bei seiner Rückkehr hatte sich die Dame seines Herzens allerdings einem anderen zugewandt – übrig blieb eine "Hochzeitsdose" in Herzform und aus edlem Silber geschmiedet. Die Leidenschaft aber für das edle Material und die kleinen Behältnisse war geweckt. In London fand Giselher Schaar, in Königsberg geborener und heute in Hannover lebender Journalist, eine Zigarette
nbox, in Frankreich eine Tabatière, in Amerika ein Etui für Visitenkarten. "Mit dem Instinkt eines Trüffelschweins klapperte ich Kunst- und Antikmärkte ab, war auf Flohmärkten und Auktionen zu Hause, besuchte Händler und Haushaltsauflösungen", erzählt er.

Im Laufe von mehr als drei Jahrzehnten ist eine so stattliche Sammlung mit rund 600 Stücken zusammen gekommen, daß sie ein Museum nicht scheuen dürfte. Das dachte man auch im Kestner-Museum Hannover, Trammplatz 3, wo die umfangreiche Privatsammlung zum ersten Mal vollständig gezeigt wird (bis 14. November, dienstags, donnerstags bis sonntags 11 bis 18 Uhr, mittwochs 11 bis 20 Uhr, montags geschlossen; Katalog).

"Boxes, boxes, boxes", so der Titel der Sonderausstellung in Hannover, präsentiert Dosen und Döschen, die vorwiegend aus der zweiten Hälfte des vorigen und der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts stammen. Gemeinsam ist ihnen allen das meist kleine Format und das Material, aus dem sie geschaffen wurden. Die Formenvielfalt aber und die unterschiedlichsten Gebrauchsmöglichkeiten faszinieren den Betrachter. Welche Geschichte mag hinter den Dosen stecken, hinter den Zigarettenetuis, den Pillendöschen, den Puderdosen und Parfümbehältern? Wer bitte ließ sich einst die Dose für Rauschmittel wie Opium schenken? Wie überstand das mehr als 100 Jahre alte Portemonnaie aus Rußland die Wirren der Zeit? – Fragen, die vielleicht auch Antworten finden auf den Führungen, die am 19. September (11.30 Uhr), 29. September (17.30 Uhr) und am 27. Oktober (17.30 Uhr) im Kestner-Museum durch die Sonderausstellung angeboten werden.

 
     
     
 
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