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Kumanen

 
     
 
Die Kumanen, ursprünglich ein turksprachiges Nomadenvolk in Zentralasien und Westsibirien, sind in der Geschichte unter einer Reihe von Namen bekannt geworden, da ihre Mobilität sie in Gebiete führte, die von Ungarn bis nach Ägypten reichten. Man kannte sie unter den Namen Kumanoi, Comani, Polovcy, Khardes und Comanoi. Das Kumanische ist heute genauso ausgestorben wie das ihm verwandte Wolgabulgarische, Tschagataiische und das früher in Chroesm gesprochene Chwaresmische. Die von ihnen verwendete Schriftsprache jedoch wurde in den Mamelukenstaaten Syrien und Ägypten von der dortigen Elite bis ins 16. Jahrhundert hinein gesprochen. Die Expansion der Kumanen begann um das Jahr 1000 n. Chr., als sie gemeinsam mit den Kiptschaktürken und den iranischen Shari nach Westen zogen und mit ihren Reiterheeren drei Fürstentümer des Reiches Kiew heimsuchten und besetzten. Von diesen Gebieten westlich des Dnjepr brachen sie zu Raubzügen ins Byzantinische Reich, nach Ungarn und nach Polen auf. 1219 konnten sie sogar ein mongolisches Heer zurückschlagen, so dass ihr Khan Köten größtes Ansehen erlangte. Erst als 1237 ein gewaltiges mongolisches Heer anrückte, musste der Khan bei den Ungarn um Schutz bitten und sich dem ungarischen Oberbefehl unterstellen. Ein großer Teil der Kumanen floh nach Ungarn, wo ihre Krieger in das ungarische Heer eingegliedert wurden. Zahlreiche kumanische Familien erhielten in Ungarn Siedlungsland, wurden christianisiert und gingen erst im 17. Jahrhundert endgültig im Magyarentum auf. Die im asiatischen Raum und in Russland zurückgebliebenen Kumanen wurden von den Wolgabulgaren und den Kasantataren aufgenommen. In den Gebieten Südrusslands flohen jedoch bestimmte Gruppen in das Gebiet der Mameluken in den Vorderen Orient und bis nach Ägypten, wo das Kumanische als Sprache einer türkischen Reiterelite von den dortigen Führungsschichten übernommen wurde.
 
     
     
 
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