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Am Sonntag, 14. Mai, 11 Uhr, werden die Besucher des Jagdschlosses Grunewald (Hüttenweg 100, am Grunewaldsee, Berlin, Telefon (0 30) 813 35 97) in die Zeit des brandenburgischen Kurfürsten Johann Sigismund (1572-1608) entführt. Helmut Suter, Autor des Buches "Vom Jagen, Trinken und Regieren", stellt wichtige Abschnitte im Leben des Urgroßvaters des ersten Preußenkönigs Friedrich I. vor.
Johann Sigismund kam nach dem plötzlichen Tod seines Vaters Joachim Friedrich 1608 ziemlich überraschend in sein Amt. Da sich der junge Mann auf Reisen im Herzogtum Preußen (Ostdeutschland) befand, schickte er seine Frau Anna, die Tochter des als schwachsinnig geltenden Herzogs Albrecht Friedrich von Preußen, zur Beerdigung. Anna, die ganz im Gegensatz zu ihrem der Jagd, dem Essen und dem Alkohol zugeneigten Gatten ein Händchen für die Regierungsgeschäfte hatte, erkannte früh die politischen Entwicklungen. Stets drängte sie ihn zum Handeln, was Johann Sigismund gar nicht recht war. "Wo sie hinkommt, reise ich ab", ist einer der Aussprüche des Kurfürsten, die Helmut Suter im Jagdschloß zitieren wird.
Das Kurfürstentum Brandenburg und das preußische Herzogtum, märkische Heiden und altpreußische Wildnis, das Schloß Königsberg und die Jagdbuden an Krutinne und Rominte bilden den äußeren Rahmen für die Schilderungen des Weidwerks und Fürstenlebens Johann Sigismunds. Dieser übernahm auch das Herzogtum seines Schwiegervaters, sicherte es durch Zahlungen vor der polnischen Krone und legte mit der Zusammenlegung Ostdeutschlands und Brandenburgs den Grundstein für das spätere Königsreich Preußen.
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