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Küsten gestürmt

 
     
 
Ceuta? Melilla? Ach ja, die beiden spanischen Exklaven auf dem afrikanischen Festland, die einen derartigen Ansturm von afrikanischen illegalen Zuwanderern erlebten, daß auch deutsche Medien einige Wochen über die Probleme Spaniens und Italiens mit diesem Personenkreis berichteten. Dramatische Bilder von schwarzen Männern, die über Stacheldraht versuchten in das für sie gelobte Land zu gelangen, gingen durch alle Medien. Seit einigen Monaten herrscht allerdings Ruhe, so als ob die Immigrationswilligen sich zurück in ihre Heimatländer begeben hätten.

Daß dem nicht so ist, betont nun der spanische Außenminister Miguel Angel Moratinos, der die österreichische EU-Ratspräsidentschaft dazu drängt, das Problem des Migranten
zustroms auf die Tagesordnung des nächsten EU-Außenministertreffens zu setzen, denn das Problem sei nur aus den Medien, nicht aber aus der Realität. Denn auch wenn es um Ceuta und Mellila ruhiger geworden ist, so seien allein an einem Tag im März auf den Kanarischen Inseln 400 illegale Einwanderer aus neun Booten an Land gegangen. Ein weiteres Boot sei gekentert und habe 24 Menschen in den Tod gerissen.

Obwohl die spanische Regierung hart durchgreift und die Menschen inzwischen umgehend zurück nach Afrika schickt, wagen immer mehr Menschen die Flucht in den Westen. Die Nachrichten auf Teneriffa vermelden fast täglich die Zahl der Boote und Menschen, die an den Küsten der Kanarischen Insel gelandet sind. Der Anblick dieser Boote gehört für die Bewohner der Küste zum Alltag. Allein in den ersten Monaten dieses Jahres sind bereits 3500 Flüchtlinge aus Afrika eingetroffen. Da dies bereits mehr als halb so viel wie im gesamten Vorjahr sind, muß schnellstens gehandelt werden, denn trotz Zusammenarbeit mit Mauretanien, von wo die meisten Boote in See stechen, bekommt Spanien das Problem nicht in den Griff. Die spanische Tageszeitung "El Pais" behauptet, 500000 Afrikaner wollten von Mauretanien aus die Flucht nach Europa wagen.
 
     
     
 
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