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Längst widerlegt

 
     
 
Die Vorstellung der OECD-Studie zur Bildungspolitik hat eine neue Debatte über Schulpolitik entfacht. Kaum hatte die Meldung die Runde gemacht, daß Deutschland im internationalen Vergleich mal wieder "schlecht" abgeschnitten hat, wurden die Geschütze aus den 70er Jahren herausgeholt.

So forderte Eva-Maria Stange von der linken Lehrer-Gewerkschaft GEW mehr Unterricht - am besten Ganztagsschulen. Wie durchsichtig! Mehr Unterricht = mehr Lehrer = mehr Gewerkschaftsmitglieder. Darum geht es den Ideologen von der GEW. Als nächstes kam die Forderung nach der Einheitsschule, einer Art sozialistische
r Massenvernichtungswaffe in der Bildungsdebatte - in die Diskussion gebracht von der Grünen-Chefin Sager und SPD-Bundesbildungsministerin Bulmahn.

Es dauerte nicht lange, bis auch die Hauptstadt-Genossen auf den Zug in Richtung Einheitsschule aufsprangen. "Wir werden uns dem nicht entziehen können", sagte Karlheinz Nolte, der stellvertretende SPD- Fraktionschef im Preußischen Landtag, wo das Berliner Landesparlament tagt. Die Befürworter der Einheitsschule sagen, durch das dreigliedrige Schulsystem würden die Kinder zu früh aussortiert. Wenn aber alle Pennäler bis zur zehnten Klasse gemeinsam unterrichtet würden, dann sei alles viel gerechter.

Leider Unfug! Innerdeutsche Vergleiche haben gezeigt, daß Bayern und Baden-Württemberg bildungspolitisch besser abschneiden als Länder wie etwa Bremen. Dabei wird gerade in der Hansestadt kompromißloser auf die Einheitsschule gesetzt als irgendwo sonst.

Bayerische Hauptschüler - gegenwärtig 40 Prozent aller Achtkläßler - haben durchaus Aussichten auf einen Ausbildungsplatz und einen Job, weil der Abschluß als solide gilt. In Berlin, wo es überwiegend Gymnasiasten gibt, gelten Hauptschüler - gegenwärtig elf Prozent der Achtkläßler - als Totalausfälle. Sie haben angesichts der Abiturienten-Schwemme kaum Perspektiven. Wenn fast alle das Abitur bekommen, dann haben Haupt- und Realschüler kaum eine Chance. Das ist Selektion!

Die Annahme, der Bildungsstand eines Landes ließe sich an der Abiturienten- oder Uni-Absolventen-Quote ablesen, hat sich längst als Irrweg erwiesen. Im Gegenteil: Durch diese Vereinfachung wird ausgeblendet, wie gut die Ausbildung in Deutschland nach der Schule ist. Das Duale Ausbildungssystem (Lehre plus Berufsschule) gilt als vorbildlich. Das hätten die rot/grünen Bildungspolitiker auch wissen können, wenn sie sorgfältig läsen - es steht nämlich auch in der OECD-Studie.

 
     
     
 
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