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Ernst Jünger, Ritter des Pour le mérite, der höchsten Tapferkeitsauszeichnung Preußens, Träger des Goethe-Preises, der höchsten literarischen Auszeichnung der Bundesrepublik Deutschland, blieb in seiner ethischen Geradlinigkeit unbeirrbar - so charakterisiert der Verleger und langjähriger Weggefährte Axel Springers, Peter Tamm, den kurz vor der Jahrhundertwende im stolzen Alter von 103 Jahren verstorbenen Dichter.
Das Zitat entnahmen wir dem Vorwort, das Tamm einem Bildband beisteuerte, der jetzt im Mittler-Verlag erschien. Übrigens zu einem ebenfalls stolzen Jubiläum: Genau 80 Jahre ist es her, seit erstmals in diesem Verlag ein Werk von Ernst Jünger erschien.
Der von Gisela Linder gestaltete Bildband umfaßt die Zeit, die Jünger im oberschwäbischen Wilflingen verbrachte, von 1949 bis 1998, fast ein halbes Jahrhundert und fast die Hälfte seines Lebens. Es sind Meisterwerke der Foto-Kunst, was zu erheblichen Teilen dem "Motiv" zu danken ist: Jünger allein, Jünger mit Staatsoberhäuptern und Regierungschefs, Jünger mit "ganz normalen" Leuten aus der Nachbarschaft, Jünger mit Verwandten - es ist kein Bild dabei, das nicht von der Ausstrahlung dieser markanten Persönlichkeit bestimmt wäre. Er habe, schreibt Peter Tamm, "den Stürmen des 20. Jahrhunderts standgehalten, mannhaft und souverän, bis zuletzt". Genau das spiegelt jedes dieser Bilder wider.
Ernst Jünger - die Jahrzehnte in Oberschwaben: Dokumentation in Bildern, herausgegeben von Gisela Linder. Verlag E. S. Mittler & Sohn, Hamburg, 2002. 216 Seiten, Format 28 x 28 cm, 143 Abbildungen. ISBN 3-8132-0738-2. Preis: 68 Eur |
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