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Bad Buchau Am 15. März 1920 wurde Meinrad Köhler in Oppeln/Oberschlesien als Sohn des aus Beuthen stammenden und später in Neiße als Studienrat lehrenden Dichters Willibald Köhler geboren. Schon während seines Studiums der Germanistik, Geschichte sowie Theater- und Zeitungswissenschaft an der Humboldt-Universität Berlin versuchte er sich als Publizist, ehe der Zweite Weltkrieg seinen Einsatz als Gebirgsjäger forderte. Nach seiner Gefangenschaft konnte er seine journalistischen Fähigkeiten weiter ausbilden und in zahlreichen Zeitungsredaktionen unter Beweis stellen.
1966 trat er der Redaktion der Schwäbischen Zeitung in Wangen/Allgäu bei und stand seinem Vater, der in der schlesischen Künstlersiedlung am reizvollen Atzenberg 1954 das Eichendorff-Museum gegründet hatte, tatkräftig zur Seite. Nach dem Tod seines Vaters übernahm er 1976 mit seiner Frau Ruth die Betreuung des stilvollen, in ihrem Haus am Atzenberg gelegenen Eichendorff-Museums. Dieses wurde 1988 in die Altstadt Wangen verlegt.
Durch den 1950 gegründeten Wangener Kreis eine geglückte Vereinigung von vertriebenen und einheimischen Dichtern, Schriftstellern, Musikern, Malern und Wissenschaftlern und durch die alljährlich stattfindenden Wangener Gespräche, die in der Verleihung des Eichendorff-Preises gipfeln, hat sich das Eichendorff-Museum einen Namen gemacht.
Selbst Dichter, Publizist und Maler, ist Köhler gemeinsam mit seiner Frau über 40 Jahre hindurch Gastgeber der Wangener Gespräche, an denen jeweils bis zu 100 Künstler und Interessenten teilnehmen, gewesen und auch heute noch als Organisator derselben tätig. Vor kurzem ist das Ehepaar nach Bad Buchau gezogen, wo der 80jährige weiterhin tatkräftig seinen journalistischen Neigungen nachgeht. D. Sperber
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