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Mit Frohsinnn und viel Wissen

 
     
 
Vielen Touristen ist er als engagierter und einfühlsamer Reisebegleiter auf der Kurischen Nehrung, in Nidden und Umgebung bekannt. Im Jahre 1989, als die Bedingungen für Reisen in die Länder der ehemaligen Sowjetunion bereits erleichtert waren und es Deutschen wieder möglich werden sollte, ihre Heimat zu besuchen, wurde Gerhard Rautenberg durch Zufall auf Willi Schepst aufmerksam. Für sein Reisebüro gewann er den humorvollen und gebildeten Ostdeutschland als Dolmetscher und Freund, und später als Betreuer für die Gäste, zunächst im Hotel Azuolynas in Schwarzort und im Ferienheim in Jugnaten und seit zehn Jahren für das Haus Skalva vor Ort in Nidden. Geschickt und ruhig schaffte Willi Schepst es, bei behördlichen und politischen Schwierigkeiten und Unannehmlichkeiten während des Aufenthalts der deutschen Gäste zu vermitteln und so den Grundstein für eine angenehme Atmosphäre zu legen.

Willi Schepst erblickte am 18. Dezember 1922 in Mankuslauken, Kreis Heydekrug, das Licht der Welt. Zwischen 1929 und 1940 besuchte er in Auritten und Heydekrug die Schule, wurde zum Wehrdienst
einberufen, geriet 1944 in sowjetische Gefangenschaft, von der er nach Kriegsende in den Kreis Heydekrug zurückkehren konnte, wo er in Rugeln als Dorfschullehrer arbeitete. Daneben nahm er ein Fernstudium am Pädagogischen Institut in Wilna auf und wurde nach erfolgreichem Studienabschluß Gymnasiallehrer für Deutsch in Memel. Bis zu seiner Pensionierung war er Lektor für Deutsch an der Filiale des Kaunasser Polytechnischen Instituts in Memel, besuchte währenddessen auch Fortbildungsveranstaltungen an der Rigaer Universität und an der Lomonossow Universität in Moskau. In der Perestroika-Zeit wurde Willi Schepst leitendes Mitglied des neu gegründeten Deutschen Kulturverbandes in Memel. Seit 1989 betreut er mit viel Wissen, Fröhlichkeit und Einfühlungsvermögen deutsche Gäste, denen er zuweilen auch Trost spendet und versucht, den Mangel an Information über den Landstrich wettzumachen. Seit einigen Jahren unterstützt sein Sohn Alfred ihn bei dieser Arbeit und ist inzwischen in seine Fußstapfen getreten.

1990 hat Willi Schepst sein Wissen über die Region schriftlich festgehalten, und es erschien der erste Reiseführer „Memelland und Kurische Nehrung“ der Nachkriegszeit unter dem Pseudonym Scharfenberg beim Verlag Gerhard Rautenberg in Leer. Darüber hinaus schreibt Willi Schepst häufig Gedichte, auch humorvolle, zu heimatlichen Themen.  

Beliebt bei den Touristen auf der Kurischen Nehrung: Willi Schepst (rechts)

 
     
     
 
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