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Vor 40 Jahren: Im Juni 1959 las er zum ersten Mal in der Öffentlichkeit seine Gedichte, der Mann, dem für sein Werk nur so wenig Zeit beschieden war. Sechs Jahre später starb Johannes Bobrowski, der Dichter aus Tilsit. In dieser kurzen Zeitspanne schuf er zwei große Romane (Levins Mühle, Litauische Claviere), mehrere Erzählungen und unzählige Gedichte. Eine Werkausgabe erschien erst 1987 in der Deutschen Verlags -Anstalt und gleichzeitig im Berliner Union Verlag sie wurde von Kritikern als mustergültig gelobt.
Nachdem die Gedichte, die Gedichte aus dem Nachlaß sowie ein Erläuterungsband wieder bei der Deutschen Verlags-Anstalt herausgegeben wurden, sind nun auch die Romane, die Erzählungen, Vermischte Prosa und Selbstzeugnisse sowie ein weiterer Band mit Erläuterungen im gleichen Verlag herausgekommen (pro Band 58 DM, Erläuterungsband 64 DM). Diese Werkausgabe zeigt einmal mehr die Bedeutung des Dichters aus Tilsit in der deutschen Literatur der Nachkriegszeit. Eines Mannes, der einmal in einem Interview gesagt hat: "Zur Literatur bin ich ja ganz zuletzt gekommen. Früher habe ich gemalt. Und dann wollte ich eigentlich Musiker werden, das heißt, ich habe so herumkomponiert. Als nun einer meiner Freunde anfing zu malen und sehr gut malte, und der andere anfing zu komponieren und sehr gut war darin, da habe ich mir gesagt, mir bleibt jetzt nichts anderes übrig, dann werde ich also schreiben ..." Wie es wirklich war, auch das kann man nachlesen in dieser Werkausgabe.
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