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Nachrichten zu aktuellen Entwicklungen und Persönlichkeiten

 
     
 
Sind Deutsche freizeitbesessen?

Deutsche Mütter bekommen im europäischen Vergleich weniger Kinder, sind seltener berufstätig und haben doch nicht mehr Zeit für Kinder als andere Europäer. Zu diesem Ergebnis kommt der neueste Familienbericht des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Die umstrittene Kritik des Berichts: "Die geringste Präsenz am Arbeitsmarkt findet sich bei deutschen Müttern, die diese gewonnene Zeit aber nicht in Hausarbeit investieren, sondern in persönliche Freizeit."



Kein Problem mit Versorgung

US-Minister Rumsfeld gerät wegen des Irakkriegs immer mehr unter Beschuß, zuletzt durch pensionierte Generäle. Bush steht zwar hinter ihm, doch selbst wenn sich das ändert, wird Rumsfeld kein Versorgungsproblem haben: Er ist Hauptaktionär des Konzerns
"Gilead Science", der die Rechte an dem Grippemittel Tamiflu besitzt und dank weltweiter Vogelgrippe-Hysterie Milliardenumsätze verzeichnen kann. RGK

 

Der Mann von der Spree

Der Mann mit der rauhen Stimme möchte auch etwas Aufmerksamkeit - Wolfgang Wieland (58), grüner Bundestagsabgeordneter für Berlin-Mitte, verkörpert seit 1978 grüne Politik, ist Gründungsmitglied der Berliner Alternativen Liste, langjähriger Berliner Grünen-Vorsitzender. Der Ex-Justizsenator Berlins, der sonst gern für den Erhalt klassischer grüner Werte wie der "Streitkultur" eintritt - zum Beispiel beim Umgang seiner Partei mit der Visa-Affäre - möchte Brandenburgs CDU-Aushängeschild Jörg Schönbohm mundtot machen. Das Maß sei "endgültig voll, jetzt muß er seinen Hut nehmen", so der Grüne. Damit kennt Wieland sich aus. Als Fossil der Alternativen fiel er dem Fortschritt in der Partei zum Opfer. Von Frauenquote und Nachwuchshoffnungen seiner Parteifreunde entnervt, setzte er sich 2004 nach Brandenburg ab. Seine Respektlosigkeiten, eingeübt in 17 Jahren Politik an der Spree, nahm er mit. So nannte er einst Berlins Bürgermeister Diepgen eine "Mitleidsgestalt", ätzte 2002 bei einer Debatte um SED-Polizeieinsätze: "Daß ich das noch erleben darf, daß die CDU einen Polizeieinsatz brutal nennt." Die ideologischen Fronten sind für ihn sowieso klar: Seitdem der gelernte Jurist noch als Anwalt den Selbstmord eines Mandanten in einem Abschiebeverfahren miterlebte, setzt sich Wieland für eine radikale "Humanisierung der Ausländerpolitik" ein. Das war in den frühen 80ern. Diese "Humanisierung" stehe "immer noch aus", so der Urgrüne heute. Wie sehr sich das Land seitdem geändert hat, bekommt er offenbar nicht mit, fragte sogar Berlins rot-roten Bürgermeister Wowereit: "Wo ist denn der Mentalitätswechsel?" Wieland saß eben zu lange in der "Autistenversammlung" - so nennt er das Berliner Abgeordnetenhaus.
 
     
     
 
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