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Nachruf - Ewald und Lieselotte Bodeit sind verbunden für die Ewigkeit

 
     
 
Anfang des Jahres verstarb im 95. Lebensjahr Ewald Bodeit. Vier Wochen später folgte ihm seine Frau Lieselotte. Beide haben sie ein gesegnetes Alter erreicht, sie werden unvergessen bleiben.

Ewald Bodeit wurde am 2. Juni 1908 im Kreis Bartenstein als Sohn eines Landwirts geboren. Einige Jahre später erwarben seine Eltern im Landkreis Königsberg einen größeren Hof. Mit 18 Jahren trat er als Freiwilliger in den Dienst der damaligen Deutschen Reichswehr ein. Noch in Königsberg heiratete er seine Lieselotte. Nach 19 Friedens- und Kriegsjahren
in der Reichswehr und späteren Deutschen Wehrmacht kehrte er als Stabsfeldwebel aus der Kriegsgefangenschaft zurück.

Die Heimat blieb ihm versperrt. Sein Beruf, den er zwei Jahrzehnte ausgeübt hat, war damals nicht mehr gefragt. Ein großer Lichtblick für ihn war das Wiederfinden seiner Familie in Göttingen. Trotz der persönlichen Nöte, die damals fast alle Heimatvertriebenen durchstehen mußten, waren bei Bodeits das Bekenntnis und der Einsatz für Ostdeutschland eine Herzenssache. Bereits in Göttingen schufen sie einen Freundeskreis und betreuten Heimatfreunde, die in ganz besonderer Not waren.

Als die Besatzungsmächte es endlich erlaubten, satzungsmäßige Grundlagen für die Arbeit der Heimatvertriebenen zu schaffen, waren die Bodeits gleich dabei. Ewald Bodeit suchte und fand Verbindung zu Gleichgesinnten in Hannover. Der Antrag an das Registergericht in Hannover um die Eintragung einer Landesgruppe Niedersachsen, un-terzeichnet von sieben ostdeutschen Heimatfreunden, trägt auch die Unterschrift von Ewald Bodeit.

Nach dem Wohnungswechsel nach Hannover fanden beide neue Aufgaben und neue Pflichten, die sie gerne übernommen haben. Wie ein roter Faden zieht sich der Name Bodeit durch die Berichte und Protokolle der Landsgruppe Niedersachsen, Lieselotte sah den Schwerpunkt in der Kulturarbeit. Seminare, Vorträge, Fahrten führte sie mit vorbildlicher Regelmäßigkeit durch. Besonders mehrtägige Fahrten und Seminare bildeten Freundschaften und förderten die Arbeit für die Heimat.

Weit über die Grenzen Hannovers wurde Lieselotte Bodeit um Rat und Unterstützung gefragt. Ewald Bodeit ist aus der erfolgreichen Arbeit in Niedersachsen gar nicht wegzudenken. Seine Kenntnisse und sein Wissen, gleich auf welcher Ebene, waren so vielseitig, daß man ihn das wandelnde Lexikon nannte. Sein organisatorisches Geschick war erfolgreich und vorbildlich. Die Vereinskasse mußte stimmen und immer gut gefüllt sein.

Ewald Bodeit strebte nie einen Vorstandsposten an. Durch seine immer freundliche Zurückhaltung gewann er für Ostdeutschland immer neue Freunde und Mitstreiter. Sein Wort hatte Gewicht und wurde geachtet. Auch in der Kreisgemeinschaft Königsberg-Stadt und im Bund der Vertriebenen soll seine ehrenamtliche Tätigkeit nicht vergessen sein.

Lieselotte und Ewald Bodeit wurden mit dem Goldenen Ehrenzeichen der Freundeskreis Ostdeutschland ausgezeichnet. Der Bundespräsident verlieh ihnen das gemeinsame Bundesverdienstkreuz am Bande für ihre ehrenamtliche Arbeit in den Vertriebenenverbänden.

Das vorgerückte Alter und auch die Gesundheit veranlaßten sie, in ein Pflegeheim zu gehen. Sie fanden bei den Johannitern in Lügde ein neues Zuhause. Ihr Herz schlug weiter für Ostdeutschland. Zu besonders guten Freunden blieb die Verbindung bestehen. Ewald Bodeit war Ehrenmitglied der Bezirksgruppe Hannover, und als dieses nahm er immer noch an den Veranstaltungen teil.

Lieselotte und Ewald Bodeit haben sich um die Heimat Ostdeutschland sehr verdient gemacht. W. Cz.
 
     
     
 
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